Hirnforschung

Dicke können wirklich schwerer NEIN zu Kuchen sagen

Wissenschaftler haben einen Zusammenhang zwischen der Gehirnaktivität und den Entscheidungen, die wir in Bezug auf unsere Ernährung treffen, entdeckt.

Heute Life
Dicke können wirklich schwerer NEIN zu Kuchen sagen
Bei Menschen mit hohem BMI braucht es mehr Gehirnaktivität, um sich für ein gesundes Lebensmittel zu entscheiden.
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Für manche Menschen scheint es relativ einfach zu sein, auf Schokolade oder ein Stück Kuchen zu verzichten, für andere ist es ein enormer mentaler Kampf. Jetzt haben Experten herausgefunden, dass Menschen mit einem höheren Body-Mass-Index (BMI) tatsächlich eine stärkere Umstellung im Gehirn benötigen, um sich für gesunde Lebensmittel statt für ihren bevorzugten Snack zu entscheiden.

In einer neuen Studie untersuchten Forscher der Queen's University in Kingston (Ontario, Kanada) Aktivitätsmuster im gesamten Gehirn, um neurologische Unterschiede zu ermitteln, die unsere Fähigkeit beeinflussen, gesunde Ernährungsentscheidungen zu treffen. Sie fanden Zusammenhänge zwischen dem BMI und den Gehirnzuständen, die notwendig sind, um ein Ziel zu erreichen, z. B. eine gesunde Ernährung.

Den Body-Mass-Index bemessen: Körpergewicht geteilt durch die Körpergröße zum Quadrat.

Vergleich von Gehirnaktivitätsmustern

Für die Studie analysierten die Forscher Daten aus drei MRT-Studien mit 123 Teilnehmern, die unter verschiedenen Bedingungen eine Lebensmittelauswahl trafen. So wurden sie beispielsweise gebeten, den Geschmack und die Gesundheit eines Lebensmittels zu bewerten. Das Team verglich dann die Gehirnaktivitätsmuster der Teilnehmer, wenn sie die Lebensmittel wählten, die sie normalerweise bevorzugen würden, mit den Mustern, die auftraten, wenn sie aufgefordert wurden, sich auf die Gesundheit zu konzentrieren.

Hoher BMI vs. niedriger BMI

Den in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlichten Ergebnissen zufolge waren bei denjenigen, die besser in der Lage waren, ihre Ernährungsgewohnheiten zu regulieren, relativ geringe Veränderungen im Gehirn erforderlich, um ihr Ziel zu erreichen. Dies war besonders bei Personen mit niedrigem BMI (Body-Mass-Index) zu beobachten. Teilnehmer mit einem hohen BMI konnten sich jedoch nicht auf diesen Mechanismus verlassen und benötigten größere Veränderungen der Gehirnaktivität, um eine gesunde Lebensmittelauswahl zu treffen.

In früheren Neuroimaging-Studien wurden einzelne Hirnregionen identifiziert, die mit der Ernährungsregulation in Verbindung stehen. In einer Studie aus dem Jahr 2020, die in der Zeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde, wiesen Forscher der Johns Hopkins University darauf hin, dass eine bestimmte Hirnregion, das ventrale Pallidum, mit der Vorliebe für verschiedene Nahrungsmittel zusammenhängt. Durch die gezielte Beeinflussung von Neuronen in diesem Teil des Gehirns von Mäusen konnten sie die Vorliebe für ein bestimmtes Nahrungsmittel von einer begehrteren Belohnung – wie Kuchen – auf eine weniger schmackhafte Variante verlagern.

Selbstbeherrschung

Forscher haben auch herausgefunden, dass unsere Fähigkeit zur Selbstbeherrschung beim Essen mit unserer Neurobiologie zusammenhängt. Eine Studie, die 2018 im "Journal of Neuroscience" veröffentlicht wurde, ergab, dass Teilnehmer mit einem größeren Volumen an grauer Substanz in zwei Hirnregionen bei der Auswahl von Lebensmitteln disziplinierter vorgingen, indem sie der Gesundheit von Lebensmitteln mehr Bedeutung beimaßen, wenn sie aufgefordert wurden, sich auf die Gesundheit zu konzentrieren.

Auf den Punkt gebracht

  • Eine neue Studie der Queen's University in Kingston (Ontario, Kanada) hat gezeigt, dass Menschen mit einem höheren BMI eine stärkere Umstellung im Gehirn benötigen, um sich für gesunde Lebensmittel statt für ihren bevorzugten Snack zu entscheiden
  • Die Forscher fanden heraus, dass Personen mit niedrigem BMI relativ geringe Veränderungen im Gehirn benötigten, um ihre Ernährungsgewohnheiten zu regulieren, während Teilnehmer mit hohem BMI größere Veränderungen der Gehirnaktivität benötigten, um eine gesunde Lebensmittelauswahl zu treffen
red
Akt.