Welt
Waffenverbot abgelehnt: Tränen bei Amok-Zeugen
Trotz des Massakers in Parkland will das Parlament von Florida kein Verbot bestimmter halbautomatischer Gewehre. Die anwesenden Schüler können es nicht fassen.
Mit einem deutlichen Votum (71:36-Stimmen) hat das Parlament in Florida ein schärferes Waffenrecht abgelehnt; dies nur knapp eine Woche nach dem Massaker an einer High School in Parkland, bei dem der 19-jährige Nikolas Cruz 14 Schüler und drei Erwachsene mit einer halbautomatischen Waffe tötete.
Auf der Tribüne des Parlaments in Tallahassee brachen die mit einem Car angereisten Schüler der betroffenen Schule in Tränen aus. "Wenn es wieder ein Massaker gibt, wird es Ihre Schuld sein", sagte eine 16-jährige Schülerin Richtung Abgeordnete und ergänzte: "Sie hatten heute die Chance, damit aufzuhören."
Vor der Abstimmung waren die Schüler noch optimistisch gewesen. "Wir sind hier, um sicherzustellen, dass so etwas nie wieder passiert und ich gehe nicht zurück zur Schule, bis die Gesetzgeber und der Präsident dieses Gesetz ändern," sagte einer.
Kleine Veränderung
Als Konsequenz aus dem Schulmassaker von Florida hat sich Präsident Donald Trump immerhin zu kleineren Reformschritten im laxen US-Waffenrecht bereit gezeigt. Das Justizministerium arbeite auf seine Anweisung hin an einem Verbot der sogenannten bump stocks, teilte Trump am Dienstag mit. Dies sind Aufsatzvorrichtungen, die halbautomatische in vollautomatische Gewehre umfunktionieren. Außerdem unterstützt Trump eine effektivere Durchleuchtung von Waffenkäufern. Trump will sich am Mittwoch im Weißen Haus mit Schülern und Lehrern treffen, darunter auch Menschen der betroffenen High School in Parkland sowie Betroffene der Amokläufe von Columbine und Newton. (red)