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"Vienna 1683" auf Waffe des Moscheen-Killers

Heute Redaktion
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Ein Trommelmagazin des mutmaßlichen Terroristen zeigt die Aufschrift "Vienna 1683" – und bezieht sich wohl auf die Zweite Wiener Türkenbelagerung.

Der mutmaßliche rechtsextreme Terrorist Brenton Tarrant soll in Neuseeland mindestens 49 Menschen ermordet haben. Seine kranken Motive inszenierte er über die Sozialen Medien. Auf seinem mittlerweile gelöschten Twitter-Account soll er noch zwei Stunden vor dem Blutbad ein Manifest mit dem Titel "The Great Replacement" verbreitet haben, in dem er sich unter anderem auf die Zweite Wiener Türkenbelagerung bezieht.

Auch mehrere Fotos von Waffen, die in sozialen Netzwerken aufgetaucht sind, werden Tarrant und seinem Twitter-Account zugerechnet. In weißer Farbe und verschiedenen Sprachen soll der Killer Widmungen darauf angebracht haben, sie beziehen sich auch auf Wien.

Auf einem der Bilder ist ein Trommelmagazin mit der Aufschrift Vienna 1683 zu sehen – im September jenes Jahres beendete die Schlacht am Kahlenberg die Zweite Türkenbelagerung. Ein weiterer Bezug zu Österreich stellt die Aufschrift "Sebastiano Venier" dar. Es handelt sich dabei um einen Dogen von Venedig, der 1571 in der Schlacht von Lepanto unter Johann von Österreich die Osmanen besiegte.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Rechtsextreme das Gedenken an die Schlacht am Kahlenberg für ihre Zwecke instrumentalisieren. Die sogenannte "Identitäre Bewegung" hatte 2017 mit einem Marsch für Aufregung und eine Gegendemonstration gesorgt.

"Kill Merkel"

In seinem Manifest forderte Tarrant unter anderem, Angela Merkel, Recep Tayip Erdogan und Sadiq Khan, der Bürgermeister von London, müssten getötet werden. Er kritisierte weltweite Migrationsbewegungen und den Islam. Auf Twitter verbreitete er immer wieder Links zu Artikeln, in denen über Ausländerkriminalität berichtet wurde – aber auch einen Artikel der "Deutschen Welle", der die mögliche Gründung eines rechtsextremen Netzwerks in der Bundeswehr thematisierte..

Zu seinen Vorbildern gehörten offenbar auch Anti-kommunistische Kämpfer zu Zeiten des Kalten Kriegs in den sowjetisch besetzten Staaten: "Gott behüte die Gefallenen", schrieb er dazu in einem Tweet.

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(Heute)