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Trump will, dass Europa IS-Kämpfer zurücknimmt

Donald Trump will, dass europäische Länder IS-Kämpfer aufnehmen und verurteilen. Ansonsten müsse die USA sie auf freien Fuß setzen.

Heute Redaktion
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"Die USA ersuchen Großbritannien, Frankreich, Deutschland und andere europäische Verbündete, über 800 IS-Kämpfer, die wir in Syrien gefangen genommen haben, zurückzunehmen und vor Gericht zu stellen. Der Kalifat steht vor dem Fall. Die Alternative ist keine gute Idee, denn wir wären gezwungen, sie freizulassen", schreibt US-Präsident Donald Trump via Twitter.

Die USA möchte nicht zusehen, wie diese IS-Kämpfer Europa durchdringen, da sie erwartungsgemäß dorthin gehen würden. "Wir tun so viel und geben so viel aus – jetzt ist die Zeit für andere gekommen, um ihren Job zu machen", so Trump, der erneut bekräftigte, die US-Truppen nach einem vollständigen Sieg über das Kalifat abzuziehen.

Verantwortung aufteilen

Zuvor am Wochenende hatte auch US-Vizepräsident Mike Pence am Rande der Sicherheitskonferenz in München bemerkt, dass die Verbündeten und Partner der USA mehr Verantwortung übernehmen sollten.

"Wir wollen unsere Soldaten nach Hause bringen. Also bitten wir andere Nationen darum, mitzumachen und nötige Ressourcen, Unterstützung und Personal bereitzustellen, um das Gebiet zu sichern und zu verhindern, dass der IS oder jede andere extremistische Organisation erstarken oder ihr Gebiet zurückerobern", so Pence.

IS "weitgehend besiegt"

Kürzlich ließen kurdische Kämpfer ausrichten, dass das letzte Dorf, in dem die Dschihadisten immer noch erbitterten Widerstand leisten, kurz vor dem Fall stehe. Die Terrormiliz Islamischer Staat hatte 2014 den Höhepunkt seiner Macht ereicht, nachdem Dschihadisten ein Gebiet kontrollierten, das sich über große Teile Syriens und des Iraks erstreckte.

US-Präsident Trump hatte schon im Dezember überraschend den vollständigen Abzug der rund 2.000 US-Soldaten aus Syrien angekündigt und erklärt, der IS sei "weitgehend besiegt". Die unerwartete Ankündigung stieß nicht nur bei den Verbündeten Washingtons im Kampf gegen den IS auf Unverständnis, sondern löste auch in den USA scharfe Kritik aus.

(ek)