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Stürzte Morandi-Brücke wegen Mafia-Pfusch ein?
Weswegen stürzte die vierspurige Morandi-Brücke in Genua ein? Noch kann das niemand beantworten. Einige Italiener bringen aber die Mafia ins Spiel.
Nach dem verheerenden Einsturz der Morandi-Brücke in Genua ist die Ursache für das schwere Unglück mit 42 Toten noch unklar. Die vierspurige Brücke galt aber seit ihrer Fertigstellung 1967 als "Problembrücke". In italienischen Medien sprechen einige Leserkommentare zudem den Punkt an, dass von der Mafia kontrollierte Unternehmen Zementindustrie und Baugewerbe des Landes seit Jahrzehnten unterwandert haben. Diese Firmen rissen Bauverträge an sich und hielten alle Kosten mit Pfuscharbeit tief.
Tatsächlich hatte Franco Roberti, der damalige Chef der Anti-Mafia-Behörde, sich nach einer Serie von schweren Erdbeben 2016 an die Behörden gewandt. In einem Interview mit der Tageszeitung "La Repubblica" forderte er, es müsse sichergestellt werden, dass die Mafia keinen Zugang zu den Wiederaufbauarbeiten erhalte.
"Es hilft nichts, dies zu verschweigen"
"Dieses Risiko besteht, und es hilft nichts, dies zu verschweigen", sagte Roberti damals. "Das Risiko der Infiltration ist immer hoch. Das Geschäft mit dem Wiederaufbau ist ein schmackhafter Happen für kriminelle Organisationen."
In den 1990er-Jahren waren umfassende Arbeiten an der Morandi-Brücke vorgenommen worden. Mit der Finanzkrise 2008 begannen die Investitionen in die Infrastruktur in Italien stark zurückzugehen.
Normalerweise eine Lebensdauer von 100 Jahren
Die Brücken-Katastrophe lässt in Italien die Alarmglocken schrillen. Laut "La Repubblica" sind um die 300 Brücken und Tunnel marode. Der Grund: veraltete Infrastruktur und lückenhafte Instandhaltung.
Die 1,2 Kilometer lange, vierspurige Morandi-Brücke in Genua wurde 1967 fertiggestellt. Zementbrücken wie diese haben bei regelmäßigen Inspektionen und Instandhaltungsarbeiten normalerweise eine Lebensdauer von 100 Jahren, wie BBC schreibt.
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(gux)