Welt

Mutter erblindet nach Dusche mit Kontaktlinsen

Heute Redaktion
Teilen

Ein Parasit hatte sich unter der Kontaktlinse eingenistet und sich in das Auge gebohrt. Der Schmerz "war wie ein glühend heißes Messer", erinnert sich Suzanne Dunne.

Für die zweifache Mutter aus der kleinen Küstenstadt Donabate etwa 20 Kilometer nördlich von Dublin war es der Schock ihres Lebens, als sie mitten in der Nacht unter höllischen Schmerzen aufwachte und auf einem Auge beinahe vollständig blind war. Suzanne Dunne hatte sich unter der Dusche daheim mit dem warmen Wasser einen gefährlichen Parasiten ins Auge gespült.

Dort löste er in Folge Acanthamöben-Keratitis, eine Infektion, die zu einer Entzündung des Auges führte. Am 20. Juli wurden die Schmerzen so unerträglich, dass sie ihr Ehemann mitten in der Nacht ins Krankenhaus bringen musste. "Ich konnte nichts mehr sehen. Alles war Schwarz", erinnert sich Dunne.

Es folgten mehrere Wochen voller Pein im Spital. "Ich war auf Morphin, einer ganzen Menge. Die Schmerzen waren wie ein glühend heißes Messer", so die gelernte Krankenpflegerin.

Picture

Acanthamöben unter dem Elektronenmikroskop. Eingefärbte Aufnahme. (Quelle: picturedesk.com)

Nach Angaben der behandelnden Ärzte hatte sie sich über das Duschwasser mit dem Parasiten infiziert. Das Fatale: Sie hatte noch ihre Kontaktlinsen eingesetzt. Durch das Vakuum unter der Linse wurde der Schädling an Ort und Stelle festgehalten, wo er sich ungehindert ausbreiten konnte. Aufgrund der Hitzewelle konnten sich diese Organismen im sonst eher kühlen Irland rapide ausbreiten.

Chance auf Heilung

Vor ihrer Infektion hätte sie sowas nicht für möglich gehalten, sagte Dunne gegenüber dem "Irish Mirror": "Ich dachte, sowas gibt's nur in Asien. Ich habe nicht realisiert, dass wenn die Temperaturen steigen, es auch im normalen Leitungswasser in Irland aktiv wird". Sie möchte jetzt auf die Gefahren für Kontaktlinsenträger hinweisen.

Ob ihr Auge gerettet werden kann, ist noch nicht sicher. "Sie [die Ärzte] wissen es nicht. Alles ist Schwarz. Ich muss es jede halbe Stunde eintropfen, Tag und Nacht." Trotzdem hofft die begeisterte Marathon-Läuferin auf Heilung und darauf, dass sie beim nächsten Lauf in Dublin wieder dabei sein kann. (red)