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Austro-Dschihadist Mohamed M. für tot erklärt
Der Wiener IS-Anhänger Mohamed M. soll bei einem Luftangriff in Syrien getötet worden sein. Er befand sich offenbar in IS-Haft, als ihn die Bombe traf.
Der in Österreich verurteilte Islamist Mohamed M., der sich 2014 der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) anschloss, soll getötet worden sein. Das berichtete ein Jihadismus-Experte der Universität Yale am Mittwoch auf Twitter.
Demnach sei Mohamed M. zusammen mit weiteren "islamischen Gelehrten" des IS in Folge eines internen Machtkampfes inhaftiert gewesen, als sie von einem Luftangriff der Anti-IS-Koalition in der syrischen Provinz Raqqa getötet wurden. Laut dem Experten dürfte der Tod der IS-"Dissidenten" bei den Anhängern der Terrormiliz für Wut sorgen.
Bereits mehrmals für tot erklärt worden
Es ist nicht die erste Todesmeldung über den prominentesten österreichischen IS-Anhänger. Bisher hatte es nach – behördlich nicht bestätigten – Medienberichten jedoch immer wieder Lebenszeichen von Mohamed M. gegeben. Nun wurde sein Tod aber offenbar vom IS verlautbart. Trotzdem gibt es von den Behörden bisher noch keine offizielle Erklärung.
Es ist aber wohl davon auszugehen, dass es M., der seinen österreichischen Pass 2013 öffentlich verbrannte und anschließend über die Türkei nach Syrien einreiste, ebenso erging wie seinem prominenten deutschen Weggefährten Denis Cuspert alias Deso Dogg.
Auch der Deutsche war mehrmals für tot erklärt worden, dann aber immer wieder aufgetaucht, bis sein Tod durch eine US-Fliegerbombe im Jänner diesen Jahres offiziell vom IS verlautbart wurde.
Verurteilter Terror-Propagandist
Mohamed M. saß wegen Bildung und Förderung einer terroristischen Vereinigung in Österreich vier Jahre in Haft. Er war unter anderem wegen Drohvideos gegen Österreich und Deutschland verurteilt worden. Noch während er seine Haftstrafe verbüßte, veröffentlichte er radikale Schriften und später Videos im Internet. Im Herbst 2011 zog er nach Deutschland, wo er gemeinsam mit anderen Salafisten die Gruppe "Millatu Ibrahim" gründete. Danach ging er in die Türkei.
Dort wurde er im März 2013 wegen eines gefälschten Reisedokuments verhaftet. Seinen österreichischen Pass hatte er damals in einem Internet-Video verbrannt. Medienberichten zufolge beantragte er in der Türkei auch Asyl. Im April 2014 lehnte die Türkei eine beantragte Auslieferung nach Österreich aufgrund einer fehlenden Anklage ab.
Vor laufender Kamera Gefangene erschossen
Im selben Monat übergaben die türkischen Behörden M. zusammen mit weiteren Jihadisten dem "Islamischen Staat". Im Gegenzug ließ der IS mehrere Dutzend türkische Gefangenen frei, die dieser bei der Eroberung von Mossul im türkischen Konsulat gefangen nahm.
Im IS stieg Mohamed M. wegen seiner Prominenz in der internationalen Salafisten-Szene schnell auf. Im August 2015 trat er schließlich in einem deutschsprachigen IS-Propagandavideo auf, wo er vor laufender Kamera einen gefesselten syrischen Soldaten von hinten erschoss.
(red)