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Google feuert 48 wegen sexueller Belästigung
Google hat in den letzten zwei Jahren 48 Mitarbeiter wegen sexueller Belästigung entlassen. Der Mutterkonzern Alphabet hat den Gewinn im Sommerquartal kräftig erhöht.
Der Internetkonzern Google entließ nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Jahren insgesamt 48 Mitarbeiter wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung. Unter ihnen seien 13 leitende Angestellte gewesen, teilte Unternehmenschef Sundar Pichai in einer am Donnerstag verbreiteten Botschaft an die Google-Belegschaft mit.
Keine Angaben machte er zum Schöpfer der Android-Software, Andy Rubin, der im Jahr 2014 aus dem Unternehmen ausgeschieden war. Die "New York Times" hatte zuvor berichtet, Rubin habe den Konzern wegen des Verdachts des sexuellen Fehlverhaltens verlassen müssen. Dennoch sei für ihn ein Abfindungspaket in Höhe von 90 Millionen Dollar geschnürt worden.
Zu den angeblich gegen Rubin erhobenen Übergriffsvorwürfen hatte die Konzernleitung bei dessen Ausscheiden nichts gesagt. In den vergangenen Jahren habe Google die Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens noch gegen zwei weitere leitende Angestellte unter den Teppich gekehrt, berichtete die "New York Times".
Pichai versicherte derweil, sein Unternehmen verfolge gegen sexuelle Übergriffe "eine immer härtere Linie". Die Namen der wegen solcher Vorwürfe entlassenen Mitarbeiter nannte er nicht. Pichai bestritt aber, dass sie Abfindungen erhalten hätten.
Gute Geschäftszahlen
Googles Mutterkonzern Alphabet hat den Gewinn im Sommerquartal dank hoher Werbeeinnahmen und niedrigerer Steuern kräftig erhöht. In den drei Monaten bis Ende September kletterte der Überschuss im Jahresvergleich von 6,7 Milliarden auf 9,2 Milliarden Dollar.
Dies teilte der Internetgigant am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Die Erlöse stiegen um 21 Prozent auf 33,7 Milliarden Dollar. An der Wall Street war jedoch mit mehr gerechnet worden – die Aktien fielen nachbörslich daher um über drei Prozent.
Alphabets Quartalsbilanz profitierte erneut vom boomenden Geschäft mit Internetanzeigen, das ein rund 20-prozentiges Erlösplus erzielte und mit knapp 29 Milliarden Dollar den Großteil der Einnahmen beisteuerte. In den restlichen Sparten nahm der Umsatz um 43 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar zu.
"Unser Geschäft bleibt weltweit stark in Form", kommentierte Finanzchefin Ruth Porat die Zahlen. Zudem spielte dem Konzern die Steuersenkung der US-Regierung in die Karten. Die effektive Steuerquote ging von 16 auf lediglich 9 Prozent zurück. (bee/chk/sda)