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Flugzeug mit 71 Insassen abgestürzt - wohl alle tot

Die Maschine vom Typ An-148 verschwand nach dem Start vom Flughafen Domodedowo in Moskau vom Radar. Es gibt keine Hoffnung auf Überlebende.

Heute Redaktion
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Leichenteile und Trümmer wurden laut der Nachrichtenagentur Tass in der Nähe des Dorfes Stepanowskoe gefunden. An Bord des Unglücksfliegers sollen sich 65 Passagiere und sechs Crew-Mitglieder befunden haben. Es handelt sich um eine Antonow An-148 der Fluglinie Saratow.

Nach Start in Moskau verschwand Flieger vom Schirm

Die Webseite "flightradar" zeigt die letzten Lebenszeichen von Flug 6W703 von Moskau nach Orsk um 11.27 Uhr UTC im Westen der Stadt Woskressensk in der Oblast Moskau. Er war nur fünf Minuten zuvor am Airport Domodedowo gestartet. Den Daten zufolge sank die Maschine mit einer Geschwindigkeit von 1.000 Metern pro Minute. Augenzeugen berichteten, sie sei abgestürzt und habe gebrannt.

Die Ursache für die Tragödie war zunächst unklar. Mögliche Faktoren sind Wetterverhältnisse, menschlicher Irrtum oder ein technischer Defekt.

Die Antonow An-148 ist ein zweistrahliges Regionalverkehrsflugzeug, das vom ukrainischen Flugzeughersteller Antonow entwickelt wurde. (Wikipedia)

Ein Mitarbeiter der Rettungskräfte gab gegenüber der Agentur Interfax an, es gebe "keine Hoffnung auf Überlebende". Ein Team aus Forensikern soll in Kürze am Absturzort eintreffen, ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet. Auch Verkehrsminister Maxim Sokolow hat sich auf den Weg in die Region gemacht. Präsident Wladimir Putin hat den Familien der Opfer in einer ersten Stellungnahme sein Beileid ausgesprochen.

Wenig Minuten nach Bekanntwerden der Tragödie kursierten Videoaufnahmen von Trümmern in einem verschneiten Feld im Netz. Deren Authentizität ist noch nicht mit letzter Sicherheit verifiziert.

Laut der BBC wurde die Fluglinie Saratow 2015 von internationalen Strecken ausgeschlossen, nachdem Inspektoren unbefugte Personen im Cockpit einer Maschine fanden. Im darauffolgenden Jahr wurde die Sperre demnach aufgehoben. Der Sitz der Airline liegt in der gleichnamigen Stadt, 840 Kilometer südöstlich von Moskau.

Mehrere Abstürze

Flugzeugabstürze sind in Russland keine Seltenheit. Insgesamt gab es seit 2010 mindestens vier schwere Unglücke ziviler Verkehrsmaschinen mit zusammen mehr als 240 Toten.

Der letzte Absturz ereignete sich im März 2016. Damals stürzte eine Boeing 737-800 aus Dubai bei Sturm auf den Flughafen der Millionenstadt Rostow am Don. Die Maschine des Billigfliegers FlyDubai zerschellte in einem Feuerball. Alle 62 Menschen an Bord starben.

Zweieinhalb Jahre zuvor war eine Boeing 737-500 beim Anflug auf die russische Stadt Kasan hart auf der Landebahn aufgeschlagen und in Flammen aufgegangen. 50 Menschen starben, es gab keine Überlebenden.

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert

(red)