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Briten haben Giftlabor in Russland identifiziert

Heute Redaktion
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Den britischen Behörden ist es angeblich gelungen, ein russisches Labor zu identifizieren, aus dem das Nervengift für den Anschlag auf Skripal stammen soll.

Britische Experten wollen Medienberichten zufolge jenes Labor identifiziert haben, in dem das Nervengift "Nowitschok" (A234) hergestellt wurde, mit dem der russische Doppelagent Sergej Skripal getötet wurde.

Wie "The Times" am Donnerstag berichtet, sei es Ministerien und Geheimdienst durch wissenschaftliche Analyse und Nachforschungen gelungen die Quelle des Kampfstoffes herauszufinden. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine nicht näher genannte Quellen aus Sicherheitskreisen. Man sei überzeugt, dass der tödliche Enzym-Hemmer aus Russland stamme, das sei aber "noch nicht 100 Prozent sicher".

Seitens der britischen Regierung wollte man die Angaben der Zeitung nicht kommentieren. Das britische Militärlabor Porton Down hatte zuvor proklamiert, dass die genaue Quelle des A234 im Dunklen liege. Aber: Die Substanz habe mit "extrem anspruchsvolle Methoden" hergestellt werden müssen, sodass nur ein staatlicher Akteur als Ursprung in Frage käme, so Laborchef Gary Aitkenhead.

Der 66-jährige Ex-Spion und seine Tochter Julia (33) wurden am 4. März reglos auf einer Parkbank in Salisbury gefunden. Beide wurden mit Anzeichen einer lebensgefährlichen Vergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert.

Der Fall löste eine schwere diplomatische Krise aus. In Folge hatten zahlreiche Staaten, darunter Großbritannien und die USA, russische Diplomaten des Landes verwiesen. Die britische Regierung macht Moskau für den Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten verantwortlich; Russland weist jede Verantwortung zurück. (red)