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Wie (un)sicher ist Boeings Unglücksflieger?

Wenige Monate nach dem Unglück von Lion Air ist wieder eine nagelneue Boeing 737 Max 8 abgestürzt. Darf der Katastrophenflieger noch abheben?

Heute Redaktion
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149 Passagiere (darunter drei Österreicher) und acht Crewmitglieder sind am Sonntagmorgen an Bord der verunfallten Maschine von Ethiopian Airlines gestorben. Am 29. Oktober verloren beim Absturz eines Flugzeugs von Lion Air in Indonesien 189 Menschen ihr Leben. Dass nun bereits das zweite Exemplar von Boeings neuestem Mittelstreckenflieger in einen Absturz verwickelt ist, wirft für den Flugzeugbauer viele unangenehme Fragen auf. Allen voran jene, ob es noch zu verantworten ist, dass die Boeing 737 Max 8 im Verkehr bleibt, bevor die Ursache für die Abstürze geklärt ist.

Wie das Aviatikportal Aerotelegraph schreibt, wurde der Jet mit der Registrierung ET-AVJ erst am 15. November 2018 – also vor weniger als vier Monaten – an die äthiopische Fluggesellschaft ausgeliefert. Schon beim Lion-Air-Unglück war eine Maschine betroffen, die erst wenige Monate im Einsatz war.

Ermittlungen zufolge hatte damals ein defekter Anströmwinkelsensor fehlerhafte Daten in den Fluglagekorrektor übermittelt. Das neue Assistenzsystem MCAS der 737 Max hatte beim Flugzeug daraufhin einen Sturzflug ausgelöst, den die Lion-Air-Piloten nicht mehr manuell aufhalten konnten, wie "aero.de" erklärt. 13 Minuten nach dem Start verschwand die Maschine vom Radar und zerschellte in der Javasee.

Sicherheitswarnung von Boeing nach Lion-Air-Absturz

Spekulationen, dass die neu eingeführte Software den Absturz verursacht haben könnte, die das Höhenruder der Maschine automatisch verstellt, machen schon länger die Runde. Gemeinsam mit der Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten hatte der amerikanische Flugzeughersteller Betreiber und Piloten nach dem Absturz in Indonesien auf eine Verfahrensregel hingewiesen, mit der das System bei einer Fehlfunktion überstimmt werden kann.

Ob die Piloten der Ethiopian Airlines diese Regel kannten und ob das neue Assistenzsystem auch beim Absturz in Äthiopien eine Rolle spielt, müssen die Unfallermittlungen ergeben. Radardaten zeigen einen unruhigen Flugverlauf und eine auffallend geringe Flughöhe. Aktuell liegt die Priorität auf den Bergungsarbeiten, zur Unglücksursache gibt es noch keine Informationen.

Soll die gesamte Flotte am Boden bleiben?

Nach dem erneuten tödlichen Unglück häufen sich Stimmen, die von Boeing rasche Maßnahmen erwarten.

Mehrere Aviatikfans auf "Aero.de" würden selbst keinen Fuß mehr in eine Boeing 737 Max setzen. Zu viele Menschenleben hätte der Flugzeugtyp bereits gefordert.

So fordert der User 720_Pitch: "Jetzt sollte aber sofort ein Flugverbot für die Max erteilt werden, bis die zwei Abstürze lückenlos aufgeklärt sind. Es müssen nicht noch mehr Menschen sterben."

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