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"Sea-Watch"-Kapitänin Carola Rackete kommt frei
Die deutsche "Sea-Watch"-Kapitänin Carola Rackete kommt wieder frei. Ein italienischer Ermittlungsrichter hob den Hausarrest gegen die 31-Jährige auf.
Wie die Nachrichtenagentur "Ansa" am Dienstagabend berichtet, hat ein italienischer Ermittlungsrichter den Hausarrest gegen Carola Rackete wieder aufgehoben.
Die Kapitänin der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch ist damit wieder frei. Zudem seien keine weiteren freiheitsentziehenden Maßnahmen angeordnet worden
Italiens Innenminister Matteo Salvini erklärte, die 31-Jährige solle wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit des Landes verwiesen werden, berichtet "Focus".
Rackete hatte sich Salvini widersetzt und mit 40 geretteten Flüchtlingen in Lampedusa angelegt. Sie wurde daraufhin festgenommen - "Heute.at" berichtete.
Alessandra Vella, die Ermittlungsrichterin von Agrigento auf Sizilien, erklärte ihre Entscheidung damit, dass Racketes Verbrechen, Widerstand gegen einen Beamten zu leisten, gerechtfertigt sei.
Die 31-Jährige habe "zur Erfüllung ihrer Pflicht" gehandelt, nämlich Leben auf See zu retten. Daher wurde der Hausarrest gegen Rackete aufgehoben.
Heldin oder Schlepperin?
In Deutschland wird Rackete als humanitäre Heldin gefeiert und zu einem modernen weiblichen Robin Hood stilisiert, die gegen dunkle Mächte furchtlos Menschenleben rettet.
In Italien zeigt sich allerdings ein ganz anderes Bild. Dort wird die deutsche Kapitänin als moralisch eitle Schlepperin und aktivistische Gesetzesbrecherin betrachtet. (red)