Welt
"Meine Freundin hat mich fast getötet"
Alex Skeel (21) wurde monatelang von seiner Freundin und Mutter seiner Kinder misshandelt – jetzt sprach er erstmal mit "BBC" über die Tortur.
Ihre Story begann als große Liebe – und endete fast in einer Tragödie: Jordan Worth (22) übergoss Alex mit kochendem Wasser, attackierte ihn per Messer – zuvor misshandelte sie ihn monatelang.
Sein Leidensweg endet erst, als ein Polizist im Juni 2017 in Stewartby (GB), dort wohnte das Paar mit seinen zwei kleinen Kindern, an die Tür von Alex Skeel klopfte. Alex: "Damals war ich nur wenige Tage vom Tod entfernt:" Als der Beamte im Gespräch mit Alex sah, dass er überall Wunden von einem scharfen Messer an seinen Händen hat und sein Arm verbrannt ist, überredet er den jungen Mann ihm zu sagen, wer ihm das angetan hat und nahm Jordan Worth fest.
Als er sich trennte, war sie plötzlich schwanger
Über den Horror, den ihn seine Freundin angetan hat, sprach er jetzt erstmals im Interview: "Sie sagte Sachen wie: Ich mag die Farbe Grau nicht, du solltest kein Grau tragen." Von da an durfte er nie wieder graue Klamotten anziehen, wenn er sie nicht auf die Palme bringen wollte. Oder: "Ich mag dein Haar so nicht, du solltest es so tragen."
2014 reicht es Alex, er trennt sich von Jordan. Doch plötzlich war die junge Frau schwanger und Alex ging zu ihr zurück. In diesem Moment fing der Albtraum erst richtig an: Jordan zwingt Alex, den Kontakt zu seinen Eltern abzubrechen, seinen Job zu kündigen, er durfte auch nicht mehr alleine Auto fahren. Jordan kündigte sein Konto, nahm ihm alles Geld weg.
Und sie fing an, Alex zu misshandeln: "Eines Tages zwang sie mich, eine große Menge Schlaftabletten zu schlucken." Er überlebt. "Manchmal, wenn ich schlief, schlug sie mir plötzlich mit einem Gegenstand auf den Kopf, bis ich blutete", erzählt er. "Ich durfte kaum etwas essen, musste auf dem Fußboden schlafen. Ich merkte, wie mein Körper immer schwächer wurde."
Jordans Lieblingswaffe gegen Alex: der Wasserkocher
Auch Nachts ging der Terror weiter: Jordan hatte einen Wasserkocher mit heißem Wasser am Nachtkästchen, um Alex zu quälen. Sie bespritzte ihn mit dem Wasser, überschüttete ihn damit. Im Interview sagt Alex, er habe es sich so lange gefallen lassen, Prügelknabe zu sein, weil er große Angst um seine Kinder hatte.
"Ich wollte nicht, dass meine Kinder ihre Gewalt zu spüren bekamen und stand deshalb als Jordans Zielscheibe bereit. Ich hatte Angst sie zu verlassen – wegen der Kinder." Weiters gab er an, dass er die Frau, die ihm misshandelte, liebte.
Alex ist heute Kindertrainer und ein Vorbild für andere
Der junge Mann trainiert heute in seiner Freizeit eine Kinderfußballmannschaft, kann offen über die häuslichen Gewalt., die er erlebte, sprechen. Alex will damit anderen Männer Mut geben, sich Hilfe zu suchen. Er sagt: "Als die Haftstrafe gegen Jordan verhängt wurde, war ich so erleichtert. Ich hatte zum ersten Mal seit Jahren keine Angst mehr und wusste, dass ich frei bin – wenigstens für die Zeit ihrer Haft."
(isa)