Szene
Wie Gabalier die Liebe zu "großen Töchtern" fand
Lang propagierte Andreas Gabalier, dass die "großen Töchter" nicht in die Hymne gehören. Nun hat er sie lieben gelernt.
Seit 2012 gilt die geschlechtergerecht formulierte Fassung der österreichischen Bundeshymne mit den "großen Töchtern". Und ebensolange wehrt sich Musiker Andreas Gabalier nicht nur, sie zu singen, sondern macht sich auch über jene lustig, die es tun und einfordern. Als "Gender-Wahnsinn" bezeichnete er die Diskussion, da solle man "vielleicht auch überlegen den Stephans Dom in Wien in den Stephanie Dom umzutaufen", ließ er wissen.
Bei Konzerten forderte Gabalier gerne von den Fans ein, nur die alte Version der Hymne zu singen und die Töchter wegzulassen, "so, wie wir es in der Schule gelernt haben". Am Donnerstag entdeckte der Musiker aber plötzlich etwas verspätet nach einem Match am Mittwoch seine Liebe zu den "Töchtern". Zu verdanken ist das den österreichischen Fußballerinnen bei der Europameisterschaft, die zuletzt Island mit 3:0 "panierten".
"Heimat seid's ihr großer Töchter. Des muass ma jetzt wirklich amol sogn. Herzlichen Glückwunsch meine Madln mit die noch knackigeren Wadln zum Viertelfinaleinzug. Die Nation ist stulz auf euch und euer Volks Rock'nRoller auch. Weiter so", schrieb Gabalier auf Facebook. Das verwirrt manchen Fan, der in den Kommentaren vermutet, dass Gabalier sich jetzt "wie ein Fahnderl im Wind dreht" und "schnell auf den Zug aufspringt, damit es gut ankommt". (rfi)