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Das ist das 1. muslimisch-christliche Weihnachtslied

Ausgerechnet in Pakistan, wo Christen oft ein gefährliches Leben führen, singen eine Christin und ein Muslim gemeinsam für den Weihnachtsfrieden.

Heute Redaktion
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Der junge Muslim Haider Ali Chao und die Christin Michelle Sebastian sind stolz auf ihr Weihnachtslied. Die beiden sind aus Pakistan, wo Christen oft Opfer von Gewalt werden. Sie haben sich in Karatschi kennengelernt, woher beide stammen, sind schon lange Freunde. "Obwohl wir einen sehr unterschiedlichen religiösen Hintergrund haben, hatten wir nie das Gefühl, verschieden zu sein". Die jungen Sänger wollen mit ihrem Lied die Kulturen verbinden.

Ein Gott, eine Welt

"Wenn wir an einen Gott glauben, glauben wir an eine Welt, glauben wir an Frieden und Liebe, glauben wir an die Menschheit: Ein Gott, eine Welt", heißt es im Refrain ihres Liedes, das pünktlich zu Weihnachten veröffentlicht wurde.

Weder Christentum noch Islam lehrt Hass

"Keine Religion lehrt Hass und sowohl die Heilige Bibel als auch der Heilige Koran lehrt uns, rechtschaffen zu sein, einander zu lieben und niemanden zu verletzen. Das ist die Message, die wir mit unserem Lied vermitteln wollen", erklärt Haider Ali Chao "mangobaaz.com".

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Weihnachtslieder und Pop

Der Song beginnt mit den Worten "La ilaha illallah" (Es gibt keinen Gott außer Gott) - so beginnt das islamische Glaubensbekenntnis Shahada. Bei der Musik haben sich die beiden bei mehreren weihnachtlichen Klassikern bedient, dazu kommt eine gute Portion Pop.

Kopftuch und Kirche

Beim Video setzen die Künstler auf Verbindendes, mit dem beide Religionen etwas anfangen können. Santa-Claus-Hüte über dem Kopftuch, bimmelnde Glocken, geschmückte Christbäume. Nur wie nebenbei sieht man auch die christliche Kirche St. Patrick, laut "katholisch.de" Sitz des Erzbischofs von Karatschi oder ein Kreuz.

Zum Schluss heben beide Sänger ihre Hände zum Gebet. Sie singt "Halleluja" (Ehre sei Gott), er "Ilahi" (Mein Gott). Dazu der Refrain "One God, one world" (Ein Gott, eine Welt).

Ein Lied, das möglichst viele Menschen erreicht

Michelle Sebastian und Haider Ali Chao waren von der Idee von Anfang an begeistert. Ihr Regisseur Ali Arman Baltistani schlug vor das Projekt als Song umzusetzen. "Weil ein Lied mehr Leute erreicht." (lam)

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