Szene
Wiener deponierte vor Kirche "US-Atombombe"
Am Donnerstag lag plötzlich eine Bombe vor dem Nürnberger Dom. Den "Anschlag" verübte der Wiener Aktionskünstler donhofer.
Am Vorplatz der berühmten Kirche legte donhofer mit Helfern einen Nachbau von "Little Boy" ab, verpackt in Silberpapier. Die Bombe mit dem süß klingenden Namen fiel im 2. Weltkrieg auf Hiroshima, tötete 80.000 Menschen und verstrahlte das gesamte Gebiet. An den Spätfolgen starben erneut Tausende und Abertausende.
Bombe mit 3,2 Meter Länge verursachte 13 Kilometer Atompilz
Die Kopie ist 3,20 Meter lang und hat einen Durchmesser von 71 Zentimetern - genauso groß wie das zerstörerische Original. Es reichte, um den Weltkrieg zu beenden und bei der Explosion jenen über 13 Kilometer hohen Atompilz zu verursachen, dessen Fotos bis heute jedes Kind kennt.
Bombe mit Warnhinweis: "Bitte nicht werfen"
Wer es wagte, die Bombe in Nürnberg genauer unter die Lupe zu nehmen, fand auf dem roten Klebeband eine Aufschrift. "Bitte nicht werfen – Bruchgefahr!", warnte die Schrift. donhofer legte seine Atombombe genau am 100-jährigen Jubiläum des Kriegseintritts der USA in den Ersten Weltkrieg. Neben "Little Boy" nahm er selbst Aufstellung, ganz in Rot gekleidet. Eine Anspielung darauf, dass wir "Alarmstufe Rot" erreicht hätten.
"Besonders schönes Exemplar zum Angreifen"
donhofer: "Glücklicherweise verurteilt die deutsche und österreichische Politik Terror und Krieg auf das Allerschärfste. Die bei uns produzierten Waffen, werden deshalb auch immer so schnell wie möglich ins Ausland geschickt. Für alle, die sich ihre Bomben dennoch nicht nehmen lassen wollen, habe ich ein besonders schönes Exemplar zum Angreifen in der Fußgängerzone platziert." (lam)