Szene
Tod, Lust, Verrat: Der Wilde Westen ist in Wien-Land...
Gestern noch beim größten Off-Theaterfestival der Welt, heute schon in Wien auf der Bühne. Im Rabenhof wird ab 7. Oktober der Western-Dreiteiler "The Frontier Trilogiy" (Blood Red Moon, The Clock Strikes Noon und The Rattlesnake's Kiss) zu sehen sein. Die drei Stücke kann man sich auch einzeln anschauen. Aber Achtung: Es wird englisch gesprochen.
Gestern noch beim größten Off-Theaterfestival der Welt, heute schon in Wien auf der Bühne. Im Rabenhof wird ab 7. Oktober der Western-Dreiteiler "The Frontier Trilogy" (Blood Red Moon, The Clock Strikes Noon und The Rattlesnake's Kiss) zu sehen sein. Die drei Stücke kann man sich auch einzeln anschauen. Aber Achtung: Es wird englisch gesprochen.
Ein Theaterstück, das es beim Edinburgh Festival Fringe schafft, hat sich gegen eine harte Konkurrenz durchgesetzt. Jethro Compton hat mit seinem Stück nicht nur in Schottland eingeschlagen, sondern als Brite mit dem Vorgängerstück "The Man Who Shot Liberty Valance" auch in den USA für Furore gesorgt.
Mit Schauspielern auf Tuchfühlung in der Western-Kapelle
Im Apostelhof, der Rabenhof-Zweigstelle in der Apostelgasse, wurde eine Westernkapelle aus Holz aufgebaut. Schon im Vorraum kommt Western-Feeling auf. Es wartet ein Pianist mit Saloon-Geklimper auf, an der Bar gibt's stilvoll Whiskey und Cider. An den Wänden wechseln sich Clint Eastwood sowie Bud und Terrence ab.
Nach dem Einlass sitzen die Zuschauer - es passen nur rund 50 in die Western-Chapel - auf vier Holzbänken, im Gang dazwischen und im "Altarraum" spielt sich das Stück ab. Damit ist man ganz nah am Geschehen. Aber wer alle drei Stücke hintereinander sehen will, sollte sich überlegen, ein kleines Sitzpölsterchen einzupacken. Die Trilogie vergeht wie im Flug, nur am Hintern merkt man, wie lange man schon sitzt.
Man muss nicht alle Teile sehen, will aber nichts verpassen
Teil eins "Blood Red Moon" spielt im Jahr 1855, Teil zwei "The Clock Strikes Noon" 1864 und Teil drei "The Rattlesnake's Kiss" 1866. Die drei Teile müssen weder in der richtigen Reihenfolge geschaut werden, noch ist es unbedingt notwendig alle drei Stücke zu sehen, um die Handlung zu verstehen. An der Reaktion des Zuschauer am Premierenabend konnte man aber erkennen, dass die, die nur Tickets für eine Vorstellung hatten, es bereuten, den Rest zu verpassen.
Der Gute wird zum Schuft, der Böse zum Helden
Es geht um Rache, Liebe, Lust, Gier, Mord Verrat und Vergebung. Die handelnden Personen wechseln, nur Priester "Father Manoah" (Matt Beveridge) zieht sich wie ein roter Faden durchs Geschehen aller drei Teile. Sam Donnelly, Jonathan Mathews und Bebe Sanders schlüpfen in jedem Stück in die Rolle anderer Charaktere, mal dürfen sie den Helden geben, dann wieder den Bösewicht. Selbst wenn man die Stücke unmittelbar hintereinander sieht, kauft man den dreien die vom leicht stupiden Sympathieträger bis zum hinterfotzigen Schuft jede Rolle ab.
Bis 29. Oktober sind die drei Stücke (Achtung, nicht immer alle an allen Tagen) noch zu sehen. Das komplette Triple-Feature gibt's um Euro 35.
The Frontier Trilogy
fringe@rabenhof
Part I: Blood Red Moon
Part II: The Clock Strikes Noon
Part III: The Rattlesnake's Kiss
Apostelhof, Apostelgasse
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