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Originelle Blödeleien im Dschungel von "Jumanji"

Nach Startschwierigkeiten entpuppt sich das Fantasy/Komödien-Abenteuer als würdiges Sequel.

Heute Redaktion
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Erinnern wir uns an "Jumanji" (1995), die erste Verfilmung von Chris Van Allsburgs gleichnamigem Buch: Ein verwaistes Geschwisterpaar stößt auf ein mysteriöses Brettspiel, das ein Portal in eine fremde Welt öffnet und den seit Jahrzehnten verschollenen Alan Parrish (Robin Williams) ausspuckt. Gemeinsam mit ihm müssen die Kids zu Ende spielen, der Horde wilder Kreaturen, die durch das Portal strömen, Einhalt zu gebieten.

Weder war "Jumanji" ein überwältigender Erfolg an den Kinokassen, noch zählt der Streifen zu den besten Arbeiten des 2014 verstorbenen Comedy-Genies Robin Williams. Als Familienfilm mit Gänsehaut forcierenden Abenteuer- und Horrorelementen hat "Jumanji" bei vielen Kindern der Neunziger dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Keine schlechte Wahl für ein um 20 Jahre verschobenes Sequel, das sich kreativ und unterhaltsam präsentiert.

Videospiel

Um eine neue Zielgruppe anzulocken verwandelt sich das magische Brettspiel in "Jumanji: Willkommen im Dschungel" in ein Videogame, das anno 1996 einen zockenden Metalhead und 2017 vier zum Nachsitzen verdonnerte Highschoolschüler verschluckt.

Während die klischeehaften "Breakfast Club"-Parallelen der Protagonisten-Gruppe anfangs zum Gähnen verleiten, sorgt ihre Verwandlung in nicht weniger klischeehafte Game-Avatare für erste Lacher. Der Obernerd wird zum muskelbepackten Superhelden (Dwayne Johnson), die smarte Sport-Verweigerin verwandelt sich in eine sexy Kampfkunstexpertin ("Guardians of the Galaxy"-Schurkin Karen Gillan im knappen, überhaupt nicht Dschungel-tauglichen Outfit), der Vorzeigeathlet schrumpft zum Sidekick (Kevin Hart) mit explosiver Kuchen-Allergie, und die Instagram-süchtige Schönheit mutiert zum übergewichtigen Kartenleser (Jack Black). Gemeinsam müssen sie ein Juwel an seinen angestammten Platz bringen, um einen besessenen Entdecker (Bobby Cannavale) zu stoppen, der die Fauna der Videospielwelt auf die hetzt.

"Jumanji" spielt gekonnt mit Game- und Kinokonventionen. Viele Ideen punkten mit hohem Kreativitäts- und Spaßfaktor. Manche Gags und Plotbanalitäten sind aber selbst für ein Konsolen-Abenteuer aus den Neunzigern zu schäbig. Ganz kann der Film sein großes Potential nicht ausschöpfen; ein würdiger, kurzweiliger Nachfolger ist er trotzdem geworden.

"Jumanji: Willkommen im Dschungel" startet am 22. Dezember 2017 in den österreichischen Kinos.