Szene
"Es" ist wieder da: Das hat Pennywise 2017 zu bieten
Bill Skarsgård tritt die Nachfolge von Tim Curry als Horrorclown an. Die Neuverfilmung ist schon jetzt der erfolgreichste Horrorfilm aller Zeiten.
Alle 27 Jahre wird die Kleinstadt Derry von einem Kinder fressenden Monster heimgesucht. "Es" jagt seine Opfer in der Gestalt ihrer schlimmsten Ängste, tritt bevorzugt aber als Clown Pennywise (Bill Skarsgård) in Erscheinung. Eine Gruppe junger Außenseiter (unter anderem Jaeden Lieberher und "Stranger Things"-Star Finn Wolfhard) sagt dem Ungeheuer den Kampf an!
Horrorklassiker
Hätte Stephen King nicht dermaßen viele wegweisende Horror-Visionen entworfen, würde "Es" zweifellos als Opus Magnum des Schriftstellers gelten. Auf über 1.100 Seiten widmet sich King der Angst in allen ihren konkreten und abstrakten Formen - und erzählt dabei eine berührende Geschichte vom Erwachsenwerden.
Die Neufassung bricht Rekorde
Der Roman wurde bereits 1990 als TV-Zweiteiler verfilmt und prägte in der Blütezeit der VHS-Ära eine ganze Generation junger Filmfans. Unvergessen bleibt Tim Currys genial grausige Darstellung von Pennywise; der Rest erscheint vor allem aufgrund der veralteten Schock-Effekte als Relikt einer längst vergangenen Epoche. Regisseur Andy Muschietti, der sein Grusel-Talent bereits mit "Mama" unter Beweis stellte, hauchte "Es" neues Leben ein. In den USA startete der Film bereits am 9. September im Kino und avancierte schnell zum erfolgreichsten Horrorfilm aller Zeiten.
Zwei Horrorfans der "Heute"-Kinoredaktion haben sich den Film vorab angesehen, um die wichtigsten Fragen zu beanworten und festzustellen, ob der Hype um "Es" gerechtfertigt ist.
Gruselfaktor
FB: Wer das komplette Schock-Paket geliefert bekommen möchte, sollte sich den Film unbedingt in einem IMAX-Kino ansehen. Denn, wie jeder Horror-Fan weiß, kommt es beim Gruseln immer auch auf den Ton an.
LFD: Viel zu oft beschränkt sich das moderne Horrorkino auf banale Jump Scares. In "Es" kommt zwischen den Schockmomenten auch echtes Gänsehaut-Feeling auf.
Skarsgård vs. Curry
FB: Skarsgård verleiht dem Clown durch seine Interpretation viel mehr Übernatürlichkeit. Das wirkt zwar teilweise grandios, kommt aber nicht ganz an Currys "menschlichere" Version heran.
LFD: Der neue Pennywise ist monströser aber nicht ganz so kultig wie das TV-Original. Richtig grauslich sind die Nebenfiguren der Neufassung: Der schmierige Apotheker, die übergewichtige Mutter, der pädophile Vater.
Der jugendliche Cast
FB: Es dürfte wohl niemanden verwundern, wenn einige der Darsteller in den nächsten fünf bis zehn Jahren der jungen Elite Hollywoods angehören werden. Ähnliches ist auch mit dem Cast von "Stand By Me", ebenfalls einer Stephen-King-Verfilmung, passiert.
LFD: Großartig! Aber ausgerechnet Hauptdarsteller Jaeden Lieberher verblasst im direkten Vergleich mit seinen umwerfenden Co-Stars.
Fazit
FB: Unbedingt anschauen. "Es" wurde nicht ohne Grund in nur drei Wochen zum erfolgreichsten Kino-Horrorfilm aller Zeiten. Die hohen Erwartungen werden in fast allen Belangen erfüllt, teilweise sogar übertroffen.
LFD: Keine Längen trotz 135 Minuten Laufzeit. Ein sehenswerter Horrorfilm, aber eine mäßige Literaturverfilmung. Die Einbußen am Plot sind verständlich, die Einbußen von Kings Symbolkraft schmerzlich bemerkbar: Der Blutdurst des Horrorclowns schlägt das Grauen des Erwachsenwerdens.
"Es" startet am 29. September in den österreichischen Kinos. Teil zwei wurde für den Herbst 2019 angekündigt.
(fb/lfd)