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Rad-Profi Preidler gesteht: So lief der Doping-Absturz

Heute Redaktion
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Georg Preidler kam den Ermittlern zuvor: Er erstattete eine Doping-Selbstanzeige. Nun berichtet er, wie das "Doping-Service" eines Arztes läuft.

Die Profi-Karriere von Georg Preidler ist wohl vorbei. Der Rad-Profi erstattete eine Doping-Selbstanzeige. Damit kam er den Ermittlern zuvor, die bei der Nordischen WM in Seefeld zuschlugen und die illegalen Machenschaften von Max Hauke, Dominik Baldauf und Stefan Denifl offenlegten. Doch wie wird man Teil dieses kriminellen Netzwerks? Preidler liefert Antworten.

"Du bist immer der Verarschte."

"Ich bin einfach dumm gewesen, ließ mich zu etwas verleiten", berichtet Preidler in der "Kleinen Zeitung" über seinen Einstieg in die Doping-Szene. "Ich habe gute Leistungen erbracht und die Leute sehen das. Die kommen dann auf dich zu und reden dich an: 'Bei der und der Rundfahrt waren alle vor dir, die was gemacht haben.' Dann beginnst du zu überlegen. Das ist ein Prozess und du denkst: Du gibst alles, trainierst so hart, schaust genau auf das Essen und alles und bist trotzdem nicht ganz vorne. Du bist immer der Verarschte."

Am Ende erlag Preidler der Versuchung: "Irgendwann reicht dir das. Man hat auch in einem normalen Beruf immer Neider, aber im Spitzensport ist es noch krasser." Der Steirer wurde Teil des Doping-Netzwerks des Erfurter Arztes Mark Schmidt. Über den finanziellen Aufwand meint er: "Ich habe noch nicht viel an ihn gezahlt, aber der Aufwand ist nicht hoch. Es ist automatisiert, dass man wenig Aufwand hat."

"Ich fühle mich nicht als Verbrecher."

Wie läuft das Eigenblut-Doping in der Praxis ab? "Er kommt vorbei. Man trifft sich auf Plätzen in deiner Umgebung, die er für richtig erachtet." Ein Vollservice? "Kann man so sagen."

Preidler bereut heute seinen Absturz in die Doping-Szene, meint jedoch: "Ich fühle mich nicht als Verbrecher. Ich habe ja keinen Bankraub verübt. Es werden alle abgestempelt als Schwerverbrecher, dabei sind das alles arme Teufel, die da reingerutscht sind."

Der Rad-Profi glaubt, dass das Problem auf einer höheren Ebene angegangen werden muss: "Man sagt, dass der Fisch beim Kopf zu stinken anfängt und in jedem Sport, egal wo man hinschaut, gibt es Funktionäre, die Dreck am Stecken haben. Warum halten sich die da oben? Die Jugend, die nachkommt, ist super. Die ist nicht versaut. Das was oben herumschwimmt, versaut den Rest. Das ist das Problem." (heute.at)