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Blut-Doping: So rutschen Stars durch die Kontrollen

Eigenblut-Doping ist in aller Munde. Doch wieso ist diese Methode so beliebt? Und warum hecheln die Ermittler hinterher?

Heute Redaktion
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Max Hauke, Dominik Baldauf, Stefan Denifl, Georg Preidler – sie alle sind entweder des Dopings überführt, oder gestanden selbst die Anwendung illegaler Mittel. Was diese Athleten verbindet: Sie setzten auf Eigenblut-Doping. Warum ist diese Art der unerlaubten Leistungssteigerung so beliebt? Wieso gibt es Lücken in den Kontrollen? Hier einige Antworten.

Auch Karel Tammjärv aus Estland wurde bei der Doping-Razzia bei der Nordischen WM in Seefeld geschnappt. Er erklärt, wie die Bluttransfusionen mit dem Erfurter Arzt Mark Schmidt abliefen: "Morgens vor dem Wettkampf kommt das Blut rein, danach wieder raus. So bleiben keine Spuren zurück."

Heißt: Die Doper nützen eine Lücke im Kontrollsystem aus. Das "Extra-Blut" ist nur in einem Zeitraum im Körper, in dem nicht getestet wird. Denn Tests unmittelbar vor einem Wettkampf sind eher die Ausnahme. Begründung: Man will die Sportler nicht in ihrer Konzentration stören.

Deutschlands Dopingjäger-Boss Lars Mortsiefer erklärt in der "Bild": "Es wird weiterhin Blut- und Urinkontrollen geben. Aber es geht um die Zeiträume. Rechtlich gesehen dürfen wir auch unmittelbar vor Wettkämpfen kontrollieren, aber wir haben bisher nur Nachkontrollen gemacht. Es ist klar, dass wir das jetzt überdenken müssen."

Der Nachweis von Eigenblut-Doping ist aus mehreren Gründen besonders schwer. Urintests, die nach den Wettkämpfen stattfinden, sind nutzlos. Die einzig brauchbare Ermittlungs-Methode sind Blutabnahmen. Zwischen dem Wettkampfende und den Bluttests müssen außerdem zumindest zwei Stunden vergehen. Um Manipulationen auszuschließen, müssen die Sportler in diesem Zeitraum ständig überwacht werden. Daher muss ein extremer Aufwand betrieben werden – der aber erschreckende Ergebnisse liefert, wie die letzten Tage gezeigt haben.

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