Seit 30 Jahren war kein österreichischer Boxer bei Olympia. Biko Botowamungo ging 1988 in Seoul k..o. Tiefschläge hagelte es genug, ein Aufwärtshaken muss her.
Die rot-weiß-rote Hoffnung heißt Umar Dzambekov. "Bei Olympia 2020 werde ich dabei sein", stellt er klar. Nationaltrainer Daniel Nader stimmt zu: "Körperlich top, fleißig, intelligent! Er ist eine harte Nuss."
Umars Leben war von Anfang an ein Kampf. Mit vier Jahren flüchtete er vor dem Krieg. "Ich erlebte, wie Soldaten in unser Haus kamen und stahlen – sogar die Box-Handschuhe."
In Hadersdorf am Kamp (NÖ) kommt er mit seiner Familie unter. Die erste Erinnerung: "Fischstäbchen, Nutella." In sechs Monaten lernt er Deutsch. "Dank der Gummibärenbande im TV. In der Schule fühlte ich mich wie ein Alien als Ausländer." Umar macht Judo, er wird Staatsmeister im Gewichtheben, der Papa bringt ihn zum Boxen. "Ich habe immer nur trainert."
Als Elfjähriger trifft er in Floridsdorf Botowamungo. Einen Satz vergisst er nicht. "Biko erzählte, wie er mit Mike Tyson sparrte. Der jammerte, weil ihm die Schläge zu hart waren."
Zum Übertreiben neigt Umar nicht. "Ich bin Österreich dankbar. Ich kämpfe darum, dem Land einen Namen im Boxen zu machen."
24 Stunden pro Woche feilt der 21- Jährige im Boxclub Bounce an der Schlagkraft. Seine Fäuste lässt er das nächste Mal bei der Bounce Fight Night in der Schultz-Halle am Samstag in Wien sprechen