Politik

Zweites Geständnis – Karmasin weiter belastet

In der ÖVP-Inseratenaffäre wird nun Ex-Familienministerin Sophie Karmasin durch das Geständnis einer weiteren Beschuldigten belastet.

Heute Redaktion
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Sophie Karmasin
Sophie Karmasin
Mirjam Reither / picturedesk.com

Am Freitag wurde Ex-Familienministerin Sophie Karmasin in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert. Gegen sie wurde die U-Haft verhängt. Als Haftgrund werde Tatbegehungsgefahr angenommen. Konkret geht es um die ÖVP-Inseratenaffäre.

Ihre frühere Assistentin Sabine B. hatte Karmasin schwer belastet. Wie "Der Standard" nun berichtet, wurde die ehemailige Ministerin durch das Geständnis einer weiteren Beschuldigten belastet. Auch die Demoskopin Edeltraud G. soll vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bestätigt haben, dass Karmasin öffentliche Aufträge aufgrund von Scheinanboten erhalten hat.

Konkret soll Karmasin ihre frühere Assistentin und die Meinungsforscherin G. dazu veranlasst haben, absichtlich teure Angebote für Aufträge zu legen. G. gab zu, dies bei zwei Studien für das Sportministerium getan zu haben. Zum Dank soll es von Karmasin Subaufträge an Sabine B. und Edeltraut G. gegeben haben.

Karmasin-System auch in Privatwirtschaft im Einsatz

Die Meinungsforscherin gab zudem an, dass das Vorgehen Karmasins System gewesen sei. G. wollte später nicht mehr mitmachen. Nicht nur das Ministerium soll Karmasin durch dieses System geschädigt haben, auch in der Privatwirtschaft soll es zum Einsatz gekommen sein.

Die Wienerin war von 2013 bis 2017 Familienministerin, die ÖVP holte sie damals in die Regierung. Wie im Oktober 2021 bekannt wurde, spielte Karmasin eine zentrale Rolle in der Inseraten- und Umfragenaffäre, die zum Rücktritt von Sebastian Kurz führte. So soll die 55-Jährige ihrer früheren Assistentin Sabine B. jene Aufträge von Finanzministerium und Mediengruppe Österreich vermittelt haben, die nun von der WKStA geprüft werden.

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    Sophie Karmasin saß 26 Tage in U-Haft.
    Sophie Karmasin saß 26 Tage in U-Haft.
    Bild: Helmut Graf