Personalmangel
Zwei Drogen-Tote in Grazer Gefängnis entdeckt
Innerhalb kürzerer Zeit sind in Graz mehrere Häftlinge an Drogen gestorben. Der Personalmangel macht Kontrollen schwierig.
Österreichs Gefängnisse kämpfen nach wie vor mit einem enormen Personalmangel. Während Corona kam es zu vielen Haftaufschüben, diese werden nun nachgeholt. Bei gleich vielen Bediensteten wurde laut "Kronen Zeitung" jetzt der gesetzlich erlaubte Insassen-Höchststand einfach um 15 Prozent erhöht.
Ein großes Problem des Überbelags stellt das Thema Drogen dar. Alleine in der Justizanstalt Graz-Jakomini etwa kam es alleine innerhalb der letzten beiden Wochen zu zwei Todesfällen. Ein 40-jähriger Steiger verabreichte sich eine Überdosis, konnte wiederbelebt werden, starb dann aber im Krankenhaus. Ein 37-Jähriger wurde wenig später morgens regungslos in seiner Zelle entdeckt, war bereits längst tot.
Teufelskreis
"In einem Fall ist eine Überdosis durch ein erstes Obduktionsergebnis bestätigt, im zweiten Fall deuten die Hinweise ebenso auf eine Intoxikation hin", bestätigt Christian Kroschl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, der "Krone".
Die Personalprobleme sind in gewisser Weise ein Teufelskreis. Weil die wenigen Wachbeamten so stark belastet sind, kommt es zu immer mehr gesundheitlich bedingten Ausfällen. Und durch weniger Beamte kann auch weniger kontrolliert werden. "Dadurch ergeben sich immer wieder neue Löcher", sagt Norbert Dürnberger, Vorsitzender des Justizwache-Zentralausschusses. "Da braucht es ein engmaschiges Netz. Aber es scheitert am Personal."