Fussball
Zum 70er: Peter Pacults Erlebnisse mit Hans Krankl
Rapid-Ikone Hans Krankl ist 70 Jahre alt! Zum runden Geburtstag erinnert sich Ex-Rapid-Meistercoach Peter Pacult an die gemeinsame Zeit im Klub.
"Alles Gute, Hans, viel Glück und vor allem Gesundheit. Du kannst auf eine unglaubliche Karriere zurückblicken. Europacupsieger mit Barcelona, Goldener Schuh als Europas bester Torschütze, spanischer Schützenkönig, mit Rapid Meister, Cupsieger und im Europacupfinale – und natürlich unvergessen: deine zwei Tore bei der WM 1978 gegen Deutschland. Da kann man nur gratulieren", so Pacult, der mit Krankl gemeinsam eineinhalb Jahre in Hütteldorf stürmte. "In der Kabine saß ich neben ihm, lernte dabei auch den Menschen kennen und schätzen. Ein Beispiel: Wir spielten im Europacup auswärts bei Besiktas Istanbul. Im Abschlusstraining bekam ich den Eindruck, dass ich nicht in der Startelf stehen werde. Ich war unrund. In der Dusche klagte ich ihm mein Leid. Er beruhigte mich und redete mir positiv zu."
"Ein anderes Mal bekam ich eine Rüge von ihm. Im Wiederholungsspiel gegen Celtic Glasgow machte ich das 1:0-Siegestor. Hans war verletzt, spielte nicht. Nach dem Schlusspfiff kam er auf mich zu. 'Warum hast du den Ball so weit links in das Tor geschossen, nicht sicher in die Mitte?', fragte er mich entsetzt."
"Hans war der absolute Leader im Team, eine echte Persönlichkeit und ein Vollblutstürmer. Er konnte alles. Das Beste: Er wollte immer ein Tor machen, in wirklich jedem Spiel. Beim 10:0 gegen den GAK schoss Kranjcar vier Tore, ich zwei, er nur eines. Das war für ihn nicht akzeptabel."
"Abseits des Platzes interessierte er sich wie ich für Autos. Er war einer der Ersten, der einen kleinen Fernseher im Autoradio integriert hatte. Den habe ich ihm damals abgekauft."
"Dass ihn ein paar Rapid-Fans vor Jahren angefeindet haben, hat ihn getroffen. Hans ist ein Grün-Weißer durch und durch, steht auf einer Stufe mit den ganz Großen des Vereins wie Happel, Hanappi und Körner. Legendär!"