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Zu Winter-Start drohen Winterreifen knapp zu werden

Lieferzeiten von einer Woche, was vorher am selben Tag da war: der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland machen Pneus zum raren Gut.

Winterreifen kosten jetzt 30 Prozent mehr als noch im letzten Jahr.
Winterreifen kosten jetzt 30 Prozent mehr als noch im letzten Jahr.
Wolfgang Kumm / dpa / picturedesk.com

Von Oktober bis Ostern ist Zeit für Winterreifen. Doch wer neue Pneus braucht, muss Geduld haben und deutlich mehr bezahlen. Pneuhersteller machten mehrere Preiserhöhungen, jetzt sind sie schon 30 Prozent teurer als letztes Jahr, heißt es von den Werkstätten. 

Preistreiber seien neben den Energie- und Transportkosten die Rohstoffe wie Kautschuk und Ruß, die vorher fast ausschließlich aus Russland kamen (siehe Box). "Wegen des Krieges und der Sanktionen müssen die Pneuhersteller auf teurere Regionen ausweichen", so Experten.

Ruß aus Russland
Die Liste der weltweit wichtigsten Hersteller zeigt: Rund 60 Prozent des Industrierusses kommen aus Russland. Für die Wirtschaft ist Ruß unverzichtbar, wie der "Spiegel" schreibt. Der schwarze, pulverförmige Feststoff, der zum Großteil aus Kohlenstoff besteht, wird kiloweise für die Produktion von Reifen genutzt. Daneben kommt er auch in Kosmetika, auf dem Bau oder bei Lacken und Wandfarben zum Einsatz. Auch die Elektroindustrie nutzt Russ wegen der hohen Leitfähigkeit als Zusatz in Lithium-Ionen-Batterien.

Trotz der hohen Preise habe die Garage so früh Winterreifen bestellen müssen wie noch nie. Deshalb seien die Lager gut gefüllt. "Aber wenn es kalt wird im November und viele noch die Reifen wechseln wollen, könnten Winterreifen knapp werden", so die Werkstätten. Bereits jetzt könne es bei spontanen Kunden Lieferzeiten von einer Woche geben, was sonst am gleichen Tag da war.

Weil der Krieg und die Sanktionen wohl noch lange bestehen bleiben, werden auch Sommerreifen teurer: "Warten lohnt sich nicht mehr, günstiger wird es nicht und man muss damit rechnen, dass es einen Engpass gibt." Experten raten, mit den Spezialisten in der Garage Kontakt aufzunehmen und, wenn es keine Reifen vom gewünschten Hersteller gibt, Alternativen zu prüfen.

Viele Kundinnen und Kunden würden wegen der hohen Preise nach günstigeren Alternativen suchen. "Aber beim Pneu sollte man nicht sparen, er ist die einzige Kontaktfläche zum Asphalt", so die Experten. So seien etwa Allwetterreifen keine gute Wahl, weil sie einen höheren Verschleiß hätten, mehr Kraftstoff benötigten und bei Schnee unsicher seien.

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    Ferrigato Roland / Verlagsgruppe News / picturedesk.com
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