Niederösterreich

Zu wenig Öffis am Land, Auto dominantes Verkehrsmittel

Am Land ist das Auto zwar dominant, aber Großteil der nö. Bevölkerung ist aber vielfältig mobil. In kleinen Gemeinden sind viele zu Fuß unterwegs.

Tanja Horaczek
Am Land sind Autos die dominanten Verkehrsmittel.
Am Land sind Autos die dominanten Verkehrsmittel.
Getty Images/iStockphoto

Wie kann auch in den Regionen ein vielfältiges Mobilitätsangebot geschaffen werden? Diese Frage stand im Zentrum der VCÖ-Fachkonferenz. Ein Drittel der Bevölkerung in Österreichs Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern beklagt ein mangelndes öffentliches Verkehrsangebot, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Market zeigt.

Mobilität unabhängig von Autobesitz ermöglichen

Insgesamt ist in den kleineren Orten das Auto zwar das dominante Verkehrsmittel, aber 70 Prozent der Bevölkerung sind im Alltag multimodal, also mit verschiedensten Verkehrsmitteln unterwegs. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, um auch in den Regionen der Bevölkerung Mobilität unabhängig vom Autobesitz zu ermöglichen.

"Die Bevölkerung in den kleinen Orten Österreichs ist vielfältiger mobil als viele meinen. Und vor allem ist die Bereitschaft, mehr Alltagswege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Öffentlichen Verkehr zurückzulegen vorhanden. Voraussetzung dafür aber ist, dass in den Regionen das autofreie Mobilitätsangebot verbessert wird", fasst VCÖ-Experte Michael Schwendinger zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Market zusammen.

Rufbusse und Anrufsammeltaxis wären eine Alternative

Aktuell sind 23 Prozent der Bevölkerung von Gemeinden mit weniger 5.000 Einwohner fast ausschließlich mit dem Auto unterwegs, weitere sieben Prozent sind hauptsächlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad mobil. Die große Mehrheit, nämlich 70 Prozent sind vielfältig mobil und nutzen verschiedenste Verkehrsmittel. Häufig, nämlich mehrmals die Woche, sind 15 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, 19 Prozent nutzen häufig das Fahrrad als Verkehrsmittel, 23 Prozent fahren häufig im Pkw mit, 63 Prozent lenken mehrmals die Woche selbst ein Auto und 70 Prozent gehen häufig Alltagswege zu Fuß.

Gerade für kleinere Gemeinden sind auch nachfragebasierte Angebote wie Rufbusse und Anrufsammeltaxis eine gute Alternative, aber nur 26 Prozent der Bevölkerung stehen diese Angebote zur Verfügung.

Diese Verkehrsmittel werden mehrmals die Woche in nö. Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnenden genutzt (in Klammer die Werte von ganz Ö)
Zu Fuß gehen: 70 Prozent (73 Prozent)
Pkw lenkend: 63 Prozent (55 Prozent )
Pkw mitfahrend: 23 Prozent (20 Prozent)
Fahrrad: 19 Prozent (21 Prozent)
Öffentlicher Verkehr: 15 Prozent (25 Prozent)
Carsharing: 1 Prozent (1 Prozent)
Quelle: MARKET, VCÖ 2022