Oberösterreich
Hunderte Vögel tot – "Auch Klimawandel ist Schuld"
Es ist ein natürliches Phänomen: Im Spätsommer stürzen immer wieder Schwalben tot vom Himmel. "Heute" hat bei einer Expertin nach dem Grund gefragt.
Der letzte Fall von Schwalbensterben wurde am Dienstag in Unterach am Attersee (Bez. Vöcklabruck) gemeldet. Dort fand eine Frau 60 tote Vögel in ihrem Garten.
Die Ursache für das Massensterben erklärt die Vogel-Expertin Susanne Schreiner von "Birdlife Österreich" mit zu wenig Nahrung. Durch den Kälteeinbruch in den vergangenen Tagen seien nicht mehr so viele Insekten in der Luft.
Diese brauchen die Vögel aber, um genügend Nahrung für den Flug in den Süden zu haben.
„"Ergibt sich ein Kaloriendefizit, weil die Vögel nicht genügend zu fressen haben, fallen sie zumeist tot von ihrem Schlafplatz zu Boden", so Schreiner.“
Der Flug in den Süden sei eine anstrengende Sache, gerade dafür bräuchten die Vögel genügend Energiezufuhr. Mit dem Klimawandel habe das Phänomen indirekt ebenfalls zu tun.
"Im Sommer hat es sehr lange Trockenphasen gegeben", erklärt Schreiner. Das hat die Insektenpopulation vermindert und die Vögel haben schon im Sommer nicht genügend Nahrung gefunden."
Zu 90 Prozent Jungtiere
Expertin Gabi Kaar von der "Wildtierstation Aurachtal" in Altmünster (Bez. Gmunden) berichtet, dass sie sich in den vergangenen Tagen bei verschiedenen Experten über mögliche Ursachen informiert habe.
Das Ergebnis ihrer Recherchen: "Es sind zu 90 Prozent Jungtiere betroffen." Die Vögel seien bei uns auf die Welt gekommen und hätten danach einfach nicht genug Futter gefunden. "Die sind in einem Schwächezustand und fliegen dann teilweise gegen Hausmauern", so Kaar.