Zu wenig Gehalt – Tritt "Brexit-Boris" zurück?

Neigt sich die Regierungszeit von Boris Johnson dem Ende zu? Wie der "Mirror" und weitere medien unter Berufung auf konservative Politiker berichten, will der britische Premier bereits nächsten Frühling zurücktreten. Er könne von seinem Lohn (umgerechnet 165.000 Euro) kaum leben und sei neidisch auf seine Vorgängerin Theresa May, die mittlerweile als gefragte Rednerin viel Geld verdient. Der 56-Jährige habe mindestens sechs Kinder, für die er teilweise noch unterhaltspflichtig ist.

Vor seinem Rücktrit wolle Boris Johnson aber noch den Brexit klären. Großbritannien verlässt Ende 2020 die EU. Derzeit wird über ein Handelsabkommen verhandelt, um den harten Bruch, den sogenannten "No-Deal-Brexit" zu verhindern. Johnson ist erst seit Juli 2019 britischer Regierungschef, eine Amtszeit, die nach nicht einmal zwei Jahren zu Ende ginge, wäre eine sehr kurze. Allerdings war Theresa May mit fast exakt drei Jahren nur unwesentlich länger im Amt. 

Briten bereiten sich auf harten Brexit vor

Johnson selbst erwartet keine konsensuale Lösung mit den Vertretern der EU. Bereits in der Vergangenheit machte Johnson keinen Hehl daraus, einen harten Brexit, also einen ohne Handelsabkommen mit der EU, zu präferieren. Zwar ist Großbritannien schon mit Ende Jänner diesen Jahres aus der EU ausgestiegen, allerdings gilt noch eine Übergangsfrist, um so ein No-Deal-Szenario abwenden zu können. 

Johnson hatte eigentlich eine Einigung bis zum EU-Gipfel am 15. Oktober verlangt, was nicht gelang. Danach erwog Johnson den Abbruch der Verhandlungen. Eine glasklare Entscheidung verkündete er nun aber nicht, sondern kündigte die Vorbereitung auf einen Bruch ohne Deal an.