"Nicht fünf Jahre alt"

Zu viel geflucht? Verstappen spricht Klartext

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem verlangte von den Formel-1-Stars, dass weniger geflucht werden soll. Max Verstappen hat kein Verständnis dafür.

Sport Heute
Zu viel geflucht? Verstappen spricht Klartext
Formel-1-Star Max Verstappen.
Imago Images

Wird in der Formel 1 zu viel geflucht? Der Meinung ist zumindest Ben Sulayem, der bei "Autosport" einen Vergleich zog. "Wir müssen zwischen dem Sport, dem Motorsport, und der Rap-Musik unterscheiden. Wir sind keine Rapper. Die sagen das F-Wort wie oft pro Minute? Wir sind da nicht dabei", stellte der Boss des Motorsport-Weltverband klar.

Ben Sulayem habe den Formel-1-Rechteinhaber Liberty Media aufgefordert, weniger Funksprüche mit Schimpfwörtern in der TV-Übertragung einzuspielen. Nicht-jugendfreie Worte in den Funksprüchen werden aber ohnehin mit einem Piepton übertönt. "Stellen Sie sich vor, Sie sitzen mit Ihren Kindern vor dem Fernseher und schauen sich das Rennen an, und dann sagt jemand all diese schmutzigen Worte", meinte Ben Sulayem weiter.

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    "Sind keine Fünfjährigen"

    Aussagen, mit denen Dreifach-Weltmeister Max Verstappen aber wenig anfangen konnte. Der Niederländer drehte sogar den Spieß um und begann seine Antwort selbst mit einem Schimpfwort, wurde daraufhin von Formel-1-Mann Tom Clarkson ermahnt, auf seine Wortwahl zu achten. "Es scheint einfach die Welt zu sein, in der wir leben, die Welt verändert sich", meinte der Red-Bull-Star zunächst, fügte dann aber an: "Es beginnt schon damit, dass man es auch einfach nicht im TV abspielen könnte. So könnten es die Leute gar nicht hören", meinte der Niederländer weiter.

    Verstappen selbst benützt immer wieder in seinen Funksprüchen Schimpfwörter. So etwa mehrmals im Grand Prix von Budapest, als sich der Sieger von 61 Grands Prix mehrmals verbal über seinen RB20-Boliden beschwerte, dafür auch Kritik einstecken musste. "Sind wir fünf, sechs Jahre alt? Selbst wenn ein Fünfjähriger zuschaut, wird der sowieso auch schimpfen, selbst wenn es die Eltern nicht erlauben sollten. Und wenn sie älter werden, werden sie auch schimpfen. Das würde überhaupt nichts ändern", ist Verstappen überzeugt.

    Klar ist aber auch, dass in der TV-Liveübertragung gerne Funksprüche mit einem zensierten Schimpfwort abgespielt werden, weil die zumeist besonders emotional sind. "Jeder schimpft einmal, manche mehr als andere", meinte der 26-Jährige, betonte auch: "In anderen Sportarten läuft man nicht ständig mit einem Mikrofon herum. Viele sagen schlimme Sachen, wenn man voller Adrenalin ist. Aber das meiste davon bekommt man nicht mit. Aber es fängt damit an, es einfach nicht in der Liveübertragung einzuspielen. So würde es nur das Team mitbekommen. Und dann kann man teamintern damit umgehen."

    Auf den Punkt gebracht

    • FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem fordert weniger Flüche in der Formel 1, was bei Max Verstappen auf Unverständnis stößt
    • Verstappen argumentiert, dass Schimpfwörter im TV einfach nicht ausgestrahlt werden sollten und betont, dass Fluchen im Adrenalinrausch des Sports normal sei
    red
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