T-14 Armata
Zu teuer – Putins Super-Panzer nicht im Kriegseinsatz
Die modernsten Panzer der russischen Armee werden nicht in die Ukraine geschickt. Dafür sind sie zu teuer, enthüllt jetzt der Rostec-Boss.
Was ist der Nutzen von Panzern, die zu teuer sind für einen Kampfeinsatz? Diese Frage lässt nicht nur in Russland aktuell die Köpfe rauchen. Hintergrund ist eine Enthüllung über den als Super-Panzer gehandelten T-14 "Armata".
Er ist mit das Modernste, was die russische Waffenindustrie vom Band laufen lassen kann. An der ukrainischen Front hat man ihn entgegen früher Ankündigungen bisher aber nicht wirklich gesehen.
Super-Panzer ist "etwas teuer"
"Armata ist im Allgemeinen etwas teuer", musste Sergei Tschemesow (71) kürzlich gegenüber russischen Medien und Agenturen wie "Ria Nowosti" und "Radio Sputnik" zugeben. Der Mann sollte wissen, wovon er spricht, denn er ist Chef des staatlichen Rüstungskonzerns Rostec, dessen Tochter Uralwagonsawod den T-14 baut.
"Einfacher, T-90 zu kaufen"
In puncto Funktionalität sei der "Armata" der bestehenden Flotte "natürlich weit überlegen", aber auch "so teuer, dass die Armee ihn wahrscheinlich nicht einsetzen wird", wird der Manager am 4. März durch die Staatsmedien zitiert. Anstatt den Lambo unter den Panzern zu kaufen, sei es für die Generalität "einfacher, die gleichen T-90 zu kaufen".
Mit einem Stückpreis von über 7,1 Mio. Euro ist der Armata nämlich drei Mal so teuer wie ein T-90 und braucht zudem westliche Komponenten, die wegen der wirkenden Sanktionen nicht, oder nur über kostspiele Umwege zur Verfügung stehen.
Tschemesow zeigt jedenfalls pragmatisches Verständnis für die Armata-Scheu: "Jetzt brauchen wir Geld, um neue Panzer, neue Waffen, vielleicht billigere, zu bauen. Wenn es also die Möglichkeit gibt, billigere zu kaufen, warum nicht".
Laut ihm sollen zumindest einige T-14 im Nördlichen Militärbezirk im Einsatz sein – also so weit weg von der Front wie diesseits des Urals nur möglich.
Bereits tausende Panzer verloren
Mindestens 70 der modernen M-Version des T-90 wurden in der Ukraine bereits als Verluste visuell bestätigt, etwas mehr als 40 von älteren Varianten. Doch auch die T-90 sind vergleichsweise spärlich gesät auf dem Schlachtfeld.
Die russische Doktrin stellt weiterhin Quantität über Qualität, der Schutz der Mannschaften in den Panzern ist eher nachrangig.
Deshalb trifft das Gros der Verluste vor allem T-72 und noch weitaus ältere Sowjetpanzern (T-64, T-62 und einzelne T-55/54) von denen auch ein Vielfaches der T-90-Stückzahlen ins Feld geführt wurden.
In Summe sind Stand 24. Februar 2024 bereits 2.800 Kampfpanzer der russischen Armee bestätigt zerstört, beschädigt, zurückgelassen oder von Ukrainern gekapert worden.