Wirtschaft

Massive Teuerung – jetzt auch weniger Trinkgeld im Lokal

Es gehört zum guten Ton, 10 Prozent Trinkgeld beim Lokal-Besuch zu geben. Doch immer mehr Österreicher sparen nun auch hier.

Heute Redaktion
Immer mehr Menschen verzichten auf das Trinkgeld beim Restaurantbesuch.
Immer mehr Menschen verzichten auf das Trinkgeld beim Restaurantbesuch.
Bild: Fotolia.com

Die Kosten – sowohl für Gastronomen als auch für die Konsumenten – steigen massiv. Viele Betriebe sind mittlerweile gezwungen, früher oder später ihre Preise zu erhöhen. Dies begann zunächst mit dem Ende der Corona-Regeln, daraufhin folgten Lieferengpässe und nun leidet die Gastro-Branche unter einem akuten Fachkräftemangel. Viele Österreicher wollen sich nicht mehr den Stress antun, beispielsweise als Kellner zu arbeiten – für viele stimmt auch die Bezahlung einfach nicht.

Trinkgeld-Diskussion entfacht

Die Jobs in der Gastronomie sind als "Knochenjobs" bekannt: Stundenlanges Arbeiten steht auf der Tagesordnung und am Ende des Monats sind bei vielen dann gerade einmal die Kosten gedeckt. Hier ist Trinkgeld wichtig – denn viele bessern sich ihr Gehalt noch mit diesem Extra-Geld auf. Jetzt wird aber auch beim Restaurantbesuch, sofern er für einen überhaupt noch leistbar ist, oftmals gespart. Auf Twitter entfachte bereits eine Diskussion über das Trinkgeld. Grundsätzlich ist der Service schon im Preis berücksichtigt – sind dann 10 Prozent Trinkgeld noch wirklich notwendig?

Ist Trinkgeld noch leistbar?

Für einen guten Service zahlen Kunden gerne Trinkgeld. Im Zuge der Teuerung kommt es jedoch immer häufiger vor, dass der Kellner beim Restaurantbesuch keinen Cent mehr sieht.

Ein Fakt ist, dass der Besuch beim Stammlokal immer teurer wird. Deswegen ist ein Rückgang an Trinkgeld schon seit Jahren zu beobachten. Guter Service und Extraleistungen vom Personal werden immer seltener zusätzlich belohnt. Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass die Servicekräfte oft genau auf diese Extra-Euros angewiesen sind, damit sie am Ende des Monats auf ein Plus am Konto kommen. Die Teuerung kommt aber nun bei jedem an. Rasende Inflation, Energiekosten und Preis-Explosion bei Nahrungsmitteln machen es für den Gast auch nicht einfacher, etwas beim Restaurantbesuch zu spendieren.

Die Gegenstimmen

Abseits der Teuerung gibt es auch weitere Motive, beim Trinkgeld zu sparen, so die weitere Twitter-Diskussion: "Die Restaurant-Preise sind schon teuer genug". "Die Gastro macht durch höhere Preise mehr Profit, damit sollen die Mitarbeiter höher entlohnt werden". "Man weiß nicht, wer da reich wird" und viele andere Aussagen kursieren derzeit auf der Social-Media-Plattform.

Grundsätzlich ist der Service bereits im Preis inkludiert. Die 10 % Trinkgeld sind also keine Pflicht. Viele sehen es nicht ein, von anderen die Gehälter aufzubessern, wenn der Arbeitgeber es nicht tut. Durch die immer beliebter werdende Kartenzahlung ist auch die Trinkgeldbereitschaft kräftig gesunken. Für viele ist bei den teilweise astronomischen Preisanstiegen in der Gastronomie, keine Bereitschaft mehr vorhanden, die Spendierhosen anzuziehen.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf
    An der Unterhaltung teilnehmen