Zu laut! Kein Schanigarten nach 19 Uhr für City-Pub

Während des Kunstfestivals "Tangente" wurde die St. Pöltner Linzer Straße ab der der Schneckgasse zur Fußgängerzone. Das Event soll Belebung in die Innenstadt bringen, wurde gehofft.

"Das passiert aber nicht", sagt Marco Fuxsteiner.

Bürokratische Hürden

Der langjährige Betreiber des "MacLaren's Pub" in der Linzer Straße ist enttäuscht. Erst wurde ihm ein Schanigarten mit 30 Plätzen fürs Abendgeschäft vom Magistrat untersagt, ein Lärmschutzgutachten machte Fuxsteiner einen Strich durch die Rechnung. Man könne aber eine Bewilligung bis 19 Uhr andenken, schreiben die "NÖN".

Verwirrung um "künstlerischen" Schanigarten

Dann hätten sich Mitarbeiter des Kunstfestivals "Tangente" bei Fuxsteiner gemeldet. Die stellten ihm "unterstützend" blanke Gitter, Tische und Bänke vor das Lokal. Das brachte keine Kundschaft in den "provisorischen" Schanigarten, weil Kunst bekanntlich auch im Auge des Betrachters liegt. Fuxsteiner jedenfalls fertigte ein Schild an und brachte dieses auf der ihm zur Verfügung gestellten Sitzgelegenheit an - mit der Aufschrift: "Dieses ,Kunstobjekt' ist Eigentum der Tangente St. Pölten und nicht als Gastgarten genehmigt." Der Pub-Wirt wollte "Missverständnisse" aus dem Weg räumen.

"Gesundheitsgefährdend"

"Mit ,missverständlich' gebe ich Ihnen Recht", hieß es nach einem Telefonat mit einem St. Pöltner Magistratsmitarbeiter in Bezug auf das Kunstwerk. Dennoch: Im Zuge eines durchgeführten Lärmgutachtens wären die gemessenen Emissionen für die Errichtung eines echten Schanigartens vor dem "MacLaren's Pub" zu massiv gewesen. "Die nächsten Anrainerfenster sind nur zwei bis drei Meter weg." Von "gesundheitsgefährdenden Umständen" war die Rede. Fuxsteiner wurde empfohlen, einen eigenen Lärmtechniker hinzuzuziehen oder eine Glasüberdachung anzudenken.

"Bringt mir wirklich nichts"

Für den Pub-Wirten ist das keine Option: "Das kann ich mir nicht leisten." Andererseits bringe ihm eine Öffnungszeit bis 19 Uhr nichts. Dass anderswo im St. Pöltner Zentrum Schanigärten bis 24 Uhr geöffnet sein dürfen, ändert außerdem an Fuxsteiners Situation nichts. Diese Bewilligungen wurden vor Jahren leichter erteilt - gegenwärtig unterliegen Schanigärten strengeren Genehmigungsverfahren.

Innenstadtbelebung ist schwierig

Angesichts der schwierigen Situation in der Gastronomie ist Fuxsteiners Fall ein erwähnenswerter. Er betone, mit seinem Hilferuf der Stadt nicht schaden zu wollen. Andererseits ist für ihn auch klar: "So wird es mit der Belebung der Linzer Straße nichts werden."