Trotz Genehmigung

Zu laut gejodelt! Künstler muss Show vorzeitig beenden

Trotz Genehmigung wird eine Kunstinstallation im Rahmen der Ars Electronica Festivals in Linz vorzeitig abgebrochen. Offenbar wurde zu laut gejodelt.

Jochen Dobnik
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    Die Kunstinstallation "The Scream of Music" des in Linz lebenden Künstlers <strong>Daniel Fischer</strong>, die als Teil des Ars Electronica Festivals geplant war, wurde trotz Genehmigung vom Magistrat vorzeitig gestoppt. Offenbar wurde zu laut gejodelt.
    Die Kunstinstallation "The Scream of Music" des in Linz lebenden Künstlers Daniel Fischer, die als Teil des Ars Electronica Festivals geplant war, wurde trotz Genehmigung vom Magistrat vorzeitig gestoppt. Offenbar wurde zu laut gejodelt.
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    Die Kunstinstallation "The Scream of Music" des in Linz lebenden Künstlers Daniel Fischer, die als Teil des Ars Electronica Festivals geplant war, wurde trotz Genehmigung vom Magistrat vorzeitig gestoppt. Offenbar wurde zu laut gejodelt.

    Geplant war, ein Bild aus "The Sound of Music" digital codiert mittels Jodelgesang und einer Schallwaffe – einem Long Range Acoustic Device (LRAD), die auch zur Abschreckung von Migranten an den EU-Grenzen eingesetzt wird – vom Dach der Kunstuniversität Linz über die Donau zum Ars Electronica Center zu übertragen.

    Über die Donau gejodelt

    Auf der gegenüberliegenden Seite hätte das Jodeln durch AI-gestützte Audioerkennung wieder in visuelle Informationen zurückverwandelt und zu einem 2,5 x 2 Meter großen Gesamtbild, bestehend aus 252 Postkarten, zusammengesetzt werden. So weit die Theorie.

    Eigentlich war die Installation auch von Mittwoch bis Sonntag, jeweils eine Stunde, genehmigt. Doch dann wurde nach Beschwerden am Freitag eine Lautstärkenmessung durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die Audioinstallation die erlaubten Dezibelgrenzen nicht überschritten hat. Dennoch entschied das Magistrat, das Projekt vorzeitig zu stoppen.

    "Ich bin ehrlich gesagt sehr überrascht und enttäuscht, dass meine Installation trotz Genehmigungen, Anmeldungen und sogar einer Förderung der Stadt Linz gestoppt wurde", so FIscher. Fußballfeste oder Konzerte dürften so laut sein, wie sie wollen, "kritische Kunst ist offensichtlich nicht gewünscht. Denn obwohl die Schallwaffe hier in sehr lautstärkenreduziertem Umfang eingesetzt wurde, war sie offenbar schon laut genug, um aus Vorsicht vom Magistrat verboten zu werden. An der EU-Außengrenze in Griechenland gibt es diese Vorsicht leider nicht."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Kunstinstallation "The Scream of Music" des Künstlers Daniel Fischer, die im Rahmen des Ars Electronica Festivals in Linz geplant war, wurde trotz Genehmigung vom Magistrat vorzeitig gestoppt, obwohl eine Lautstärkenmessung ergab, dass die erlaubten Dezibelgrenzen nicht überschritten wurden
    • Fischer zeigte sich enttäuscht und kritisierte, dass kritische Kunst offenbar nicht erwünscht sei, während andere laute Veranstaltungen wie Fußballfeste oder Konzerte erlaubt bleiben
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