Fettleibig, Kettenraucher
Zu krank! Mörder darf nach Hause in den Arrest
Dimitri Fricano wurde wegen Mordes an seiner Freundin zu 30 Jahren Haft verurteilt. Aufgrund seines Gesundheitszustands kommt er in Hausarrest.
Er ist fettleibig, ein Kettenraucher, leidet an psychischen Problemen und hat ein kognitives Defizit, das die Folge einer Gehirnentzündung ist: Dimitri Fricano ist 35 Jahre alt und sollte seine 30-jährige Haftstrafe für den Mord an seiner Freundin Erika Preti verbüßen. Doch jetzt wird ihm wegen der genannten Probleme Hausarrest gewährt. Es bestehe sonst die Gefahr von Herz-Kreislauf-Komplikationen. Dies hat der Richter des Turiner Überwachungsgerichts entschieden, wie Today.it berichtet.
Nach einem "belanglosen Streit" fügte Dimitri Fricano seiner Freundin am Morgen des 11. Juni 2017 während eines Urlaubs auf Sardinien 57 Messerstiche zu. Die Frau hatte ihn zurechtgewiesen, weil er ihrer Ansicht nach zu viele Krümel auf dem Tisch verteilte. Etwa einen Monat später erschien er bei der Staatsanwaltschaft in Biella, um den Mord zu gestehen.
"Sie hat mich wegen des Brotes beleidigt"
Fricano gab an, von seiner Freundin beschimpft worden zu sein, woraufhin er sie seinerseits mit Beleidigungen bedacht habe. Erika habe ihn dann mit einem steinernen Briefbeschwerer geschlagen. Daraufhin habe er sie erstochen. Sein eisiges Geständnis: "Sie hat mich wegen des Brotes beleidigt und mir dann auf den Kopf geschlagen. Also habe ich sie getötet."
Das Urteil zur beschlossenen 30-jährigen Haftstrafe für Fricano ist im April 2022 rechtskräftig geworden. Doch jetzt ist das Gericht der Ansicht, dass dessen "äußerst komplizierter" Gesundheitszustand nicht mehr mit dem Gefängnisregime vereinbar ist. Die Richter haben entschieden, dass er behandelt werden muss. Wog Fricano bei seiner Einlieferung noch 120 Kilogramm, bringt er mittlerweile 200 Kilo auf die Waage. Zudem raucht er 100 Zigaretten am Tag.
Keine kalorienarmen Mahlzeiten
Nach Ansicht des Turiner Überwachungsgerichts stellt die Küche des Gefängnisses Le Vallette dem Gefangenen keine kalorienarmen Mahlzeiten zur Verfügung, sodass er die für ihn vorgesehene Diät nicht einhalten kann. Zudem gebe es im Gefängnis "architektonische Barrieren", die es ihm schwer machten, sich zu bewegen. Aufgrund seiner Fettleibigkeit und seiner Funktionseinschränkungen infolge einer Nervenkrankheit sei Fricano "nicht in der Lage, seine täglichen Bedürfnisse selbstständig zu erfüllen".
Stattdessen soll er nun zukünftig zu Hause versorgt werden, indem er von Verwandten und Freunden bei allen seinen täglichen Bedürfnissen unterstützt wird. Die dringend benötigte Hilfe könne in der Anstalt schlicht nicht gewährleistet werden.