Wien
Zu komplex: Gurgeltests machen Privat-Kigas Schluckauf
Die Wiener Privat-Kindergärten begrüßen die breite Test-Aktion der Stadt. Die Umsetzung stellt die Pädagogen aber vor große Herausforderungen.
Seit gestern sollte auch in den Privat-Kindergärten das Personal per Gurgeltest auf Corona untersucht werden. Sollte, denn die Kindergärten kämpfen mit Abläufen, Technik und Datenschutz.
"Infoblatt" zum Test hat 35 Seiten
"Die Testung muss an einem definierten Tag erfolgen und das Gurgelat darf nicht älter als zwölf Stunden sein. Zudem sollte das Gurgeln in der Früh vor dem Frühstück durchgeführt werden. Die Tests müssen bis 10 Uhr im Kindergarten im System eingegeben und fertig zum Abholen durch den Botendienst sein", schildert Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung, gegenüber "Heute" den Ablauf der Corona-Gurgeltests. Teilzeitkräfte und gestaffelte Dienstzeiten würden hier für Probleme sorgen. Auch das "Infoblatt" (35 Seiten!) zum Test und die Handhabung der Testergebnisse (Thema Datenschutz) würden die Pädagogen zusätzlich vor Herausforderungen stellen.
Rasche Impfungen für Mitarbeiter gefordert
Grundsätzlich begrüßen alle Betreiber das Angebot der Stadt Wien, das Personal in den Kindergärten flächendeckend und regelmäßig zu testen, kritisieren aber die aufwändige Handhabung. "Schnelltests wären deutlich einfacher und würden rascher Klarheit bringen“, so Walter. Und: "Seit Beginn der Pandemie hat der Kindergarten immer geöffnet und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können nur mit wenigen Schutzmaßnahmen im Kinderdienst arbeiten. Eine rasche Impfung könnte wenigstens jetzt ein Stück Sicherheit in den Kindergartenalltag bringen“, so der Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung. Denn trotzt Lockdown seien rund 75 Prozent der Kinder in Betreuung