Oberösterreich
Zu kalt, zu nass: Dieses Lebensmittel wird jetzt teurer
Kaum eine Jause kommt ohne sie aus: Essiggurkerl. Liebhaber der sauren Köstlichkeit müssen jetzt ganz stark sein: Sie wird bald empfindlich teurer.
Und jährlich grüßt das Murmeltier: Schon im vergangenen Jahr musste der Eferdinger Sauergemüsehersteller Efko die Preise erhöhen. "Alles geht mit Brachialgewalt durch die Decke", zeichnete Geschäftsführer Klaus Hraby damals gegenüber "Heute" angesichts von Teuerung und Krieg ein düsteres Bild.
Wetter als Preistreiber
Heuer kam noch ein weiterer Preistreiber dazu: das unbeständige Wetter. "Wir nehmen an, dass das kalt-nasse Frühjahr die Kultur beschädigt und am Wachsen gehindert hat", sagt Hraby zum ORF.
Die Zahlen sind drastisch: Anfang der 1990er-Jahre gab es noch 400 landwirtschaftliche Betriebe (freilich auch viele kleine), die Gurkerln angebaut haben. Jetzt sind nur mehr neun übrig. Die Konsequenz: Efko verarbeitete einst 7.000 Tonnen des Gemüses, heute sind es 5.000 Tonnen.
Der Firmenchef hat eine Nachricht, die zumindest vorsichtig optimistisch stimmt: Man züchte gerade neue Sorten. In den ein bis drei Jahren könnte es dann widerstandsfähigere Gurkerl geben.
Billigere Konkurrenz
Was dem Unternehmen zusätzlich einen Strich durch die Rechnung macht: Sinkende Wettbewerbsfähigkeit belastet die Landwirte. Laut Hraby dringe Billigkonkurrenz aus Deutschland und der Türkei in die Supermarktregale.
„"Erntehelfer in Deutschland bekommen netto mehr auf die Hand, kosten den Landwirt brutto aber weniger." Efko-Chef Hraby bemängelt einen Wettbewerbsnachteil“
Ein Problem dabei seien die Lohnnebenkosten: "Das bedeutet im Wesentlichen, dass Erntehelfer in Deutschland netto mehr auf die Hand bekommen, den Landwirt brutto aber weniger kosten", sagt der Geschäftsführer. All das führt dazu, dass der Gurkerl-Preis im Herbst voraussichtlich um mehrere Prozent steigen wird.
Reis um 20 Prozent teurer
Es ist zum Haareraufen: Die Inflation sank im Juni 2023 zwar auf acht Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Preise für mehrere Lebensmittel aber deutlich zu.
Bei Brot und Getreideprodukten etwa gab es ein Plus von 13,1 Prozent. Reis wurde sogar um 20 Prozent teurer. Die Preise für Mehl stiegen um 18,7 Prozent. Für Semmel oder Gebäck musste man um 14,1 Prozent mehr bezahlen.