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Zu heiß und brandgefährlich – elf Ladegeräte im Test

Wie sicher sind Netzteile, mit denen wir täglich die Handys aufladen? Dieser Frage hat sich der "Kassensturz" gewidmet. Mit dramatischen Resultaten.

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Von den Testern wurde auch bemängelt, dass viele Ladegeräte auch dann Strom verbrauchen, wenn sie nur an die Steckdose, nicht aber an ein Handy angeschlossen sind.
Von den Testern wurde auch bemängelt, dass viele Ladegeräte auch dann Strom verbrauchen, wenn sie nur an die Steckdose, nicht aber an ein Handy angeschlossen sind.
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Der "Kassensturz" hat elf verschiedene Handy-Ladegeräte genaustens auf ihre Effizienz und Sicherheit untersucht. Darunter befanden sich auch Netzteile von großen Vertreibern wie Samsung und Apple. Das Fazit: Von den getesteten Ladegeräten erhielten nur zwei die Note "gut". Fünf weiteren wurde das Label "genügend" verliehen und bei vier Netzteilen lautete der Befund "ungenügend".

Von den Testerinnen und Testern wurde bemängelt, dass viele Ladegeräte auch dann Strom verbrauchen, wenn sie nur an die Steckdose, nicht aber an ein Handy angeschlossen sind. Tatsächlich verschwendet der Ladestecker von Logilink 0,125 Watt und somit am meisten von allen getesteten Geräten. Patrick Janett, Dozent an der Fachhochschule Graubünden und Studienleiter, erklärt, dass wenn etwa alle Schweizerinnen und Schweizer zwei solche Logilink-Stecker in einer Steckdose eingesteckt hätten, 5.840 Elektroautos ein Jahr lang mit dem dadurch verschwendeten Strom betrieben werden könnten. Besser schlug sich das Netzteil von Apple, das im Stand-by-Modus nur 0,008 Watt verbrauchte.

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    Der "Kassensturz" hat elf Ladegeräte getestet.
    Der "Kassensturz" hat elf Ladegeräte getestet.
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    Bis 66,5 Grad Celsius

    Getestet wurde außerdem, wie heiß die Ladegeräte beim Ladevorgang wurden. Am besten schnitten hierbei die Geräte von Samsung und Cellularline ab, die auch bei extremer Belastung nicht heißer als 37,7 beziehungsweise 36,1 Grad Celsius wurden. Das Gerät von Logilink erhitzte sich dagegen auf 66,5 Grad. Ähnlich sieht es beim Ladegerät von Xquisit aus, das sich auf 60,1 Grad erhitzte, sowie beim Gerät von OK, das 58,7 Grad heiß wurde. Im beschädigten Zustand könnten solche Temperaturen zu einer Brandentwicklung führen. Daher erhielten diese drei Stecker in der Kategorie der Hitzeentwicklung ungenügende Noten.

    Was die technische Sicherheit anging, zeigte sich, dass die meisten Stecker als unbedenklich eingestuft werden konnten. Tatsächlich erhielten zehn Geräte das Label "gut" in dieser Kategorie. Nur der Stecker von Aukey wurde als "ungenügend" eingestuft, weil bei der Simulation eines Blitzeinschlags dessen Sicherung durchbrannte. Beim selben Test mit einem zweiten Exemplar von Aukey geschah dies allerdings nicht.

    Als Gesamtsieger ging der Ladestecker von Samsung mit 5,3 von maximal 6 Punkten hervor. Auf Platz zwei landete das Ladegerät von Apple mit 5,1 Punkten und auf Platz drei jenes von Cellularline mit 4,7 Punkten. Auf dem letzten Platz landete der Stecker von Logilink mit 2,6, gefolgt vom Ladegerät von Aukey mit 2,9 Punkten. Ebenfalls "ungenügend" schnitten die Stecker von OK mit 3,7 und der Stecker von Xqisit mit 3,9 Punkten ab.