Wien

Zollergasse bekommt ein Bächlein und acht XL-Bäume

Ein Bächlein mit Sprühnebel, acht 25 Meter hohe Platanen und konsumfreie Zonen: So zeigt sich die Zollergasse Ende Juni nach ihrer Umgestaltung.

Christine Ziechert
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Rendering der neuen Zollergasse
Rendering der neuen Zollergasse
CR Korbwurf/Janusch Co

Rechtzeitig zum Sommerbeginn wird die Zollergasse in Neubau zur Fußgänger- und Begegnungszone sowie klimafit gemacht: Der Abschnitt von der Mariahilfer Straße bis zur Lindengasse soll ein angenehmer Aufenthaltsort mit Schatten, Schanigärten und konsumfreien Räumen werden. Acht zehn Meter hohe und 25 Jahre alte Platanen, sogenannte XL-Bäume, mit eine Baumkrone von vier Metern sorgen für Schatten. Dazu kommen zwei berankte, etwa drei Meter hohe Pergolen und großzügige Grünflächen mit blühenden Staudenmischungen.

Zur Verbesserung des Mikroklimas werden im Boden drei Quelldüsen und drei Nebeldüsen installiert, die im Bereich der Fußgängerzone einen kleinen Bachlauf erzeugen und kühlen. Im Bereich der Baumscheiben wird der Boden zu 100 Prozent entsiegelt, das Wasser kann dadurch in die Erde abrinnen. "Wir schaffen eine weitere klimafitte Straße mit neuen, großen Bäumen im dichtverbauten Stadtgebiet und einem kleinen 'Bach' mit Sprühnebeln mitten in der Zollergasse zur Abkühlung", freut sich Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Planungs-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Neubau-Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) präsentierten das Rendering für die Zollergasse.
Planungs-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Neubau-Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) präsentierten das Rendering für die Zollergasse.
Sabine Hertel

Fläche wird auch für Kunst und Kultur genutzt

Bis zu 20 konsumfreie Sitzgelegenheiten wie Sitzhocker, Pendelsitze in den Pergolen, Sessel und Sitzbänke mit Arm- und Rückenlehnen sollen zum Verweilen einladen. Ein Trinkbrunnen stellt frisches Quellwasser bereit. Das taktile Leitsystem soll blinde und sehschwache Menschen sicher durch den Straßenraum führen. Die konsumfreien Flächen können auch für temporäre Kunst und Kultur im öffentlichen Raum genutzt werden. Für Fahrräder stehen künftig in diesem Abschnitt der Zollergasse 20 Radbügel zur Verfügung. Neubaus Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) sieht in dem Projekt "ein weiteres Vorzeigeprojekt, welches gemeinsam mit der Wiener Stadtregierung realisiert werden kann."

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    Denise Auer, IStock (Symbolbild, Fotomontage)

    In der Straßenmitte kommt das Schwammstadtprinzip zum Einsatz: Dabei handelt es sich um ein innovatives System zur Verbesserung des Lebensraums der Bäume sowie des Regenwasser-Managements. Bäume bekommen durch dieses System mehr Luft und Wasser. Ihre Lebensdauer wird dadurch erhöht. Durch die sukzessive Verdunstung kommt es zu einer permanenten Verbesserung des Mikroklimas. Die Entwässerung kann von Sommer- auf Winterbetrieb umgestellt werden, damit durch Streusalz verunreinigtes Wasser direkt in die Kanalisation abgeleitet wird und nicht in den Wurzelbereich der Bäume eindringt. Eine Schicht aus grobkörnigem Schotter sowie wasserspeichernden Materialien wie Aktivkohle entlastet zudem die Kanalisation bei Starkregen.

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