Niederösterreich

Zivilschutzverband rät jetzt zu Nahrungsmittelvorrat

Der Zivilschutzverband Niederösterreich mahnt zu Vorkehrungen für allgemeine Notsituationen.

Erich Wessely
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Länger haltbare Lebensmittel
Länger haltbare Lebensmittel
Getty Images

Erhöhte Strahlenwerte rund um die Ruine des Atomkraftwerks Tschernobyl hatten zuletzt die Bevölkerung beunruhigt. Grund zur Sorge bestand laut der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO nicht. Ursache war aufgewirbelte radioaktiv belastete Erde durch die Eroberung des Unfallreaktors durch das russische Militär. Derzeit herrscht keine akute Gefahr eines radioaktiven Vorfalls, der Zivilschutzverband Niederösterreich mahnt dennoch zu Vorkehrungen für allgemeine Notsituationen.

"Wir üben Ernstfälle mehrmals im Jahr"

Als Beispiel wurde das Anlegen eines Nahrungsmittelvorrats genannt. Die Hauptaufgabe der Zivilschutzverbände ist es, die Bevölkerung auf Bedrohungsszenarien vorzubereiten: "Wir üben Ernstfälle mehrmals im Jahr - und einmal im Jahr, am ersten Samstag im Oktober, bringen wir den Menschen das österreichweite, engmaschige Sirenensystem in Erinnerung", sagte Christoph Kainz, Präsident des Zivilschutzverbandes Niederösterreich. Der jährlichen Zivilschutz-Probealarm beginnt mit einem dreiminütigen Dauerton der Sirene, der sogenannten Warnung, da sollte die Bevölkerung das Radiogerät einschalten.

Kaliumiodid-Tabletten

"Innerhalb weniger Minuten ist der ORF via Fernsehen und Radio in der Lage, alle wichtigen Infos zu senden", sagte Kainz. Im Fall des Falles wird in den Medien unter anderem auch darüber informiert, wann und in welchen Gebieten eventuell die Einnahme von Kaliumiodid-Tabletten angezeigt ist. Wenn es wirklich ernst wird, ist ein auf- und abschwellender Sirenenton zu hören, der sogenannte "Alarm" und zum Schluss kommt bei der Sirenenprobe die Entwarnung, "ein einminütiger gleichbleibender Dauerton".

Diese einfachen Verhaltensregeln sollte jeder kennen. Daneben mahnt der Experte auch dazu, sich bezüglich Eigenversorgung Gedanken zu machen. "Das kann jede und jeder machen und zwar schon bevor es ernst wird: Essen einlagern, das können Nudeln sein, oder sonstige lang haltbare Ware - und vor allem auch Wasser, das für mindestens zehn Tage pro Person im Haushalt reicht". Einen Vorrat mit Essen anzulegen läge in der Verantwortung jedes Einzelnen, so Kainz, der dazu, rät vorauszuplanen, um Hamsterkäufe wie vor dem ersten Lockdown zu verhindern. "Diese Vorausschau ist den Menschen zumutbar."

Luftschutzkeller-Bauten "nicht nötig"

Weiteren Bauten von Luftschutzkellern, die im Falle von atomaren Unfällen oder gar bei einem Angriff mit Nuklearwaffen schützen würden, steht Kainz skeptisch gegenüber. "In der aktuellen Bedrohungslage ist das eher nicht nötig. In der Zeit des Kalten Krieges hat der Gesetzgeber vorgeschrieben, dass bei der Errichtung eines Einfamilienhauses ein Schutzraum eingeplant sein muss", erinnert er sich. Das war in den meisten Bundesländern bis in die 90er-Jahre Pflicht. Diese wären zwar auch in der heutigen Zeit hilfreich, "bei einem Vorfall wie 1986 in Tschernobyl reicht aber auch schon eine alltägliche Struktur zum Schutz, die Hauswände und der gewöhnliche Keller", so der Experte.

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