Spiele-Test

"Ziggy's Cosmic Adventures" hat Probleme im All

"Ziggy's Cosmic Adventures" versetzt euch in das VR-Cockpit eines Raumschiffs – doch das chaotische Arcade-Game leidet noch unter einigen Problemen.

Rene Findenig
"Ziggy's Cosmic Adventures" hat Probleme im All
Ziggy's Cosmic Adventures
Stardust Collective

In den Genuss des neuen "Ziggy's Cosmic Adventures" kommen alle Besitzer ab einer Meta Quest 2 oder besser und zu haben ist es auch für PC auf Steam. Das Game will Raumschiff-Management mit Arcade-Kämpfen verbinden und macht das auch noch äußerst niedlich. Als Kopfgeldjäger im All wird man von einem kleinen, grünen Alien namens Ziggy begleitet, der eigentlich eine künstliche geschaffene Lebensform ist. So hat sich die Menschheit soweit entwickelt, dass sie Materie herstellen kann – und durch einen Zufall kam Ziggy quasi aus dem Materie-Drucker. Doch das Wesen ist nicht nur intelligent und superschlau, sondern kann auch ein riesiges Problem im All lösen.

So müssen wir unseren kleinen, grünen Begleiter nur mit etwas Nahrung füttern, schon kann er unser Schiff und seine Systeme stärker als ein Nuklearreaktor mit Energie versorgen. Nachdem wir diese Einzigartigkeit entdeckt haben, reißen wir uns Weltraum-Pirat-gemäß das Wesen unter den Nagel, die Pläne um es immer wieder zu produzieren gleich dazu – und flüchten vor dem bösen "Empire". Doch nun ist nicht nur dieses hinter uns her, um sich Ziggy zurückzuholen, sondern so gut wie jedes Wesen im weiten All will das ebenfalls. Zu allem Überfluss können wir uns unseren Jägern kaum erwehren, denn die letzten Jahre dürften nicht gut gelaufen sein und unser Schiff zerfällt.

Zum Glück übertragen VR-Headsets noch keine Gerüche

Damit ist nicht nur die Handlung erklärt, die mit Späßen für Lacher sorgt, aber keinerlei Tiefgang zeigt, sondern auch das Gameplay. Mit dem VR-Headset am Kopf muss man ständig und oft auch unter hektischem Zeitdruck an Hebeln ziehen und auf Knöpfe drücken, um das Schiff irgendwie am Laufen zu halten, wobei es auch immer wieder zu Kämpfen mit unseren Verfolgern kommt. So chaotisch das Spiel ist, so lustig ist es auch zumindest eine Zeit lang, denn man dreht sich hektisch herum und repariert, was man kann, während man Ziggys Energie dazu nutzt, die dafür notwendige Energie aufzubringen. Achja, und auch streicheln und füttern muss man das kleine Alienwesen regelmäßig.

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    In den Genuss des neuen "Ziggy's Cosmic Adventures" kommen alle Besitzer ab einer Meta Quest 2 oder besser und zu haben ist es auch für PC auf Steam. 
    Stardust Collective

    Aber Vorsicht, denn nicht nur unser Schiff reagiert auf jeden Einfluss äußerst sensibel, auch Ziggy verträgt manche Snacks gar nicht gut. Ohne ins Detail zu gehen, manchmal ist man recht froh darüber, dass über VR-Headsets noch keine Gerüche übertragen werden können. Die Aufgaben sind vielfältig, wiederholen sich aber im Spielverlauf zwangsläufig: Raumschiff lüften, Schilde sanieren, Waffen aktivieren, sich um Ziggy auf alle möglichen Arten kümmern, System mit im All gefundenen Upgrades verbessern, dann wieder alles von vorne. Umso schöner ist, dass uns Ziggy auch länger motiviert, denn das Wesen ist absolut süß und nimmt uns mit Glubsch-Augen und Wünschen in Beschlag.

    Hektisches Game, aber man muss sich kein Bein ausreißen

    Obwohl das Spielgeschehen aufgrund von Multitasking und Zeitdruck extrem hektisch ist, muss man sich zum Glück kein Bein beim Spielen ausreißen, denn "Ziggy's Cosmic Adventures" kann mit dem VR-Headset am Kopf im Sitzen gespielt werden, denn per Drehung und dem Griff nach den Apparaturen lässt sich alles ohne hinzulaufen vom virtuellen Cockpit-Sitz aus erreichen. Und auch das unendlich weite All ist im Spiel deutlich begrenzt, denn man fliegt von Level zu Level automatisch durch sehr begrenzte Bereiche. Das soll an dieser Stelle aber kein Vorwurf sein, denn müsste man neben dem Schiffs-Management und den Kämpfen auch noch navigieren, dann wäre das zu viel des Guten.

    Aber auch damit, dass man auf dem richtigen Kurs bleibt, kann es schnell Probleme geben, weil die Liste an Dingen, um die man sich kümmern soll, einfach immer und immer länger wird, bis man nicht mal mehr weiß, wo man sich im All gerade befindet. Leider macht der Titel dabei einen echt miesen Job, uns wieder auf die richtige Fährte zu führen. Und auch in anderer Hinsicht gibt es noch jede Menge Verbesserungspotenzial, das sich die Entwickler von Stardust Collective dringend ansehen sollten, denn das Game macht eigentlich sehr viel Spaß. Das startet bereits mit der störrischen Objekterkennung. Wollen wir Items in Vorrichtungen stecken, kann das zur Fummelei werden.

    "Ziggy's Cosmic Adventures" hat noch einige Probleme im All

    Gerade bei einem Spiel, bei dem es teils auf jede Sekunde ankommt, ist es frustrierend, mit einem Reparaturteil oder einem Nahrungsmittel wild herumfuchteln zu müssen, bis es am richtigen Platz gelandet ist. Und auch das per Gesten gesteuerte Schiff bewegt man mehr schlecht als recht oder gar präzise durch den Weltraum. Wenig Freude hatten wir auch am Tutorial, das uns Dutzende Minuten lang im Schneckentempo Aufgaben stellte – im Vergleich zum rund fünf bis zehn Stunden langen Spiel je nach Spielweise doch etwas ausufernd. Dazu kommen auch noch zahlreiche Grafik-Bugs mit durch Wänden fallenden Objekten oder manchmal unerreichbaren Instrumenten.

    "Ziggy's Cosmic Adventures" würde für die Langzeit-Motivation nicht nur Updates für die genannten Probleme benötigen, sondern auch etwas Inhalts-Zuwendung durch neue Geschichten, Endgame-Inhalte und vielleicht sogar Koop- und Multiplayer-Unterstützung. Vorerst bleibt es aber bei einem kurzweiligen und chaotischen VR-Spiel, das seinen Reiz nach einigen Spielstunden und durch sich wiederholende Aufgaben verliert. "Ziggy's Cosmic Adventures" hat noch einige Probleme im All – Freunde von Virtual-Reality-Games, die über einige technische Bugs hinwegsehen können, werden vielleicht aber dennoch ihre helle Freude am Spiel und an dem glubschäugigen Ziggy haben.

    rfi
    Akt.