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Heeres-Oberst in der Türkei: "Kämpfen gegen die Zeit"

Die Zahl der Toten der verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei ist auf über 7.200 gestiegen. Ein Oberstleutnant spricht über die aktuelle Lage.

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    Menschen versuchen, den Opfern eines eingestürzten Gebäudes zu helfen.
    Menschen versuchen, den Opfern eines eingestürzten Gebäudes zu helfen.
    EPA-EFE

    Die Zahl der Toten bei dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien ist nach Behördenangaben auf mehr als 7.200 gestiegen. In der Türkei erreichte die Zahl der Todesopfer mehr als 4.500, wie die örtliche Katastrophenschutzbehörde am Dienstag mitteilte. Rund 30.000 Menschen seien verletzt worden.

    In Gegenden des Bürgerkriegslands Syrien, die von der Regierung gehalten werden, gab es nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 800 Tote. Rund 1.400 seien verletzt worden. Im Nordwesten des Landes, der von den Rebellen gehalten wird, betrug die Zahl der Toten nach Angaben der Rettungsorganisation Weißhelme mindestens 900. Mehr als 2.300 seien verletzt worden. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.

    Österreicher unter Todes-Opfern

    Das Außenministerium in Wien hat mittlerweile bestätigt, dass sich unter den Opfern in der Türkei auch zwei Österreicher befinden. Sie wurden in Anatolien tot geborgen. Soldaten des Bundesheeres und zivile Helfer sind am Dienstag mit einer AUA-Maschine in das Katastrophengebiet unterwegs.

    Insgesamt 83 Soldaten des AFDUR-Kontingents des Österreichischen Bundesheer sind in das Erdbebengebiet in die Türkei geflogen, um zu helfen. An Board befinden sich neben den Kräften des Bundesheeres auch insgesamt sechs Rettungshunde samt Hundeführer der Feuerwehr sowie Bergretter. Um 19:00 Uhr startete ihre Reise vom Flughafen Schwechat.

    Bundesheer-Soldaten und zivile Helfer fliegen ins Katastrophengebiet
    Bundesheer-Soldaten und zivile Helfer fliegen ins Katastrophengebiet
    DOKU-Niederösterreich

    Oberstleutnant Pierre Kugelweis, der mit dem Österreichischen Bundesheer im Katastrophengebiet eingetroffen ist, stand am Dienstagabend ORF-Moderator Armin Wolf in der "Zeit im Bild 2" Rede und Antwort und äußerte sich über die aktuelle Situation vor Ort.

    Kugelweis und seine Mannschaft sind in Hatay, einer Provinz im Süden der Türkei eingesetzt. "Wir haben bereits Verbindung mit den lokalen Koordinierungsbehörden aufgenommen und wird sind mit offenen Armen empfangen worden", erklärt der Heeres-Oberst, der mit Wolf telefonisch verbunden war.

    Lage "katastrophal"

    Die Lage vor Ort sei aber "katastrophal"! Es sei nun sehr wichtig, dass die Hilfe vor Ort gut koordiniert wäre, damit nicht zu viele Helfer an einer Stelle sind und an einem anderen Ort fehlen. "Das hat aber bisher gut funktioniert", stellt Oberstleutnant Pierre Kugelweis in der "ZIB 2" klar. Zwei Rette- und Bergetruppen seien bereits unterwegs, um sofort mit den Berge-Maßnahmen zu beginnen.

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      In der Türkei und in Syrien kam es in den frühen Morgenstunden zu einem schweren Erdbeben.
      In der Türkei und in Syrien kam es in den frühen Morgenstunden zu einem schweren Erdbeben.
      REUTERS

      Auf die Frage, wie lange man bei den Temperaturen hoffen könne Überlebende zu finden, antwortete Kugelweis: "Die ersten 100 Stunden sind entscheidend. Daher ist es auch sehr wichtig, dass wir die Rette- und Bergetruppen schnell zum Einsatz bringen."

      Doch wo liegen eigentlich aktuell die größten Probleme? "Die größte Herausforderung ist die große Ausdehnung des Katastrophengebiets", so der Oberstleutnant. Es gehe nun darum, Plätze zu finden, wo die Rettungskräfte arbeiten und sich um die Verletzten kümmern können.

      Kilometerlang durch Dunkelheit gefahren

      "Wir kämpfen gegen die Zeit", erklärt der Heeres-Oberst. Der Einsatz des Bundesheeres bzw. seiner Truppe sei für zehn Tage geplant. "Die ersten 100 Stunden sind wichtig, da geht es durch. Wir arbeiten aber auch einige Tage darüber hinaus", stellt Kugelweis klar.

      Sein Team vor Ort sei komplett ausgerüstet – das sei extrem wichtig. "Wir müssen nämlich davon ausgehen, dass hier nichts funktioniert. Und so ist es auch." So sei man kilometerlang durch Dunkelheit gefahren, viele Menschen hätten auf den Straßen im Freien übernachtet. "Es ist wirklich eine sehr schwierige Situation", so Kugelweis.

      Folgende Organisationen leisten Hilfe vor Ort und sammeln Spenden für die Erdbeben-Opfer:
      Österreichisches Rotes Kreuz
      IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
      BIC: GIBAATWWXXX
      Spenden-Kennwort: Katastrophenhilfe
      Caritas Österreich
      IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
      BIC: GIBAATWWXXX
      Kennwort: Erdbeben Syrien und Türkei
      Diakonie Katastrophenhilfe
      IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333
      BIC: GIBAATWWXXX
      Kennwort: Erdbeben-Nothilfe Syrien Online
      Arbeiter Samariterbund Österreichs
      IBAN: AT04 1200 0513 8891 4144
      BIC: BKAUATWW
      Kennwort: Türkei/Syrien
      Kızılay - Türkisches rotes Kreuz
      IBAN: DE26 5122 0700 1080 0000 01
      BIC: TCZBDEFF
      AHBAP - Türkisches Netzwerk freiwilliger Helfer
      AHBAP DERNEĞİ
      IBAN: TR 15 0006 4000 0021 0212 1502 77
      BIC:ISBKTRIS
      AFAD - Offizielles türkisches Krisenpräsidium
      IBAN: TR 19 0001 0017 4555 5555 5552 06
      BIC: TCZBTR2A
      AKUT - Türkischer Such- und Rettungsverein
      IBAN: TR12 0006 4000 0021 0806 6661 44
      BIC: ISBKTRIS

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        Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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