Wohnen

Warum es die ungeliebte Zeitumstellung noch gibt

Stellen wir die Zeit vor oder zurück? Jedes halbe Jahr stellen wir uns die gleiche Frage. Doch warum eigentlich? Ist die Zeitumstellung notwendig?

Teilen
Am 25. Oktober 2020 werden die Uhren wieder um eine Stunde zurückgestellt.
Am 25. Oktober 2020 werden die Uhren wieder um eine Stunde zurückgestellt.
istock

Es ist wieder so weit: Am 25. Oktober, in der Nacht von Samstag auf Sonntag, wird um 3 Uhr der Zeiger um eine Stunde zurückgedreht. Manche freuen sich über die gewonnene Stunde, andere fürchten um ihren Schlafrhythmus. Gerade wegen der gesundheitlichen Folgen haben sich viele Experten für die Abschaffung der Zeitumstellung ausgesprochen. Doch warum stellen wir die Zeit überhaupt (noch) um?

Eigentlicher Anlass für die Einführung der Sommerzeit war 1973 die Ölkrise. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Von der Ursprungsidee, Energie zu sparen, haben wir uns mittlerweile jedoch weit entfernt, auch einen wirtschaftlichen Vorteil gibt es nicht.

Über die Sinnhaftigkeit und eine mögliche Abschaffung wird daher schon lange debattiert. Eigentlich sollte die Zeitumstellung im kommenden Jahr enden, doch das wird vorerst nicht passieren. Dabei scheitert es an einer Einigung der 27 Mitgliedstaaten. Das Europäische Parlament hatte sich bereits im März 2019 dafür ausgesprochen, die Zeitumstellung in allen EU-Ländern abzuschaffen.

Verschiebung von Zeitzonen

Laut EU-Parlament sollte die Umstellung im nächsten Jahr enden. Dafür ist aber ein Beschluss der EU-Mitgliedstaaten nötig. Diese müssten sich entscheiden, ob sie eine dauerhafte Winter- oder eine dauerhafte Sommerzeit einführen wollen. Dabei soll vermieden werden, dass Nachbarstaaten sich in verschiedenen Zeitzonen befinden. Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes, Katarina Barley (SPD), nahm die Bundesregierung in die Pflicht. "Es bräuchte jetzt jemanden, der das Heft in die Hand nimmt", sagte sie der "Saarbrücker Zeitung".

Bis dieser Jemand gefunden ist und eine einheitliche Zeitzonen-Verteilung etabliert wurde, müssen wir uns wohl noch gedulden.

Mehr zum Thema