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Zeichen für Trump-Kandidatur 2024 mehren sich

Versucht es Donald Trump 2024 noch einmal? Manche in seinem Orbit sehen zunehmend Anzeichen dafür, dass der Ex-Präsident wieder ins Weiße Haus will.

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Donald Trump
Donald Trump
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Donald Trump wählte sich kürzlich wieder in eine freundlich gesonnene Radioshow ein und wurde – wie so häufig – gefragt, ob er sich 2024 wieder um die US-Präsidentschaft bewerben werde. "Wir brauchen Sie", sagte der konservative Kommentator seinem prominenten Anrufer. "Ich sage Ihnen was", antwortete Trump. "Wir werden Sie sehr glücklich machen, und wir werden tun, was richtig ist".

Es war eine unverbindliche Äußerung, typisch für Trump, der über Jahrzehnte hinweg immer wieder vage angedeutet hat, dass er über eine Kandidatur nachdenke, bevor er es dann wirklich tat. Diese öffentlichen Gedankenspiele dienten dazu, die Aufmerksamkeit der Medien zu erheischen und im Gespräch zu bleiben. Aber gleich mehrere Leute, die in den vergangenen Wochen mit dem Ex-Präsidenten und dessen Team gesprochen haben, sagen, dass derartige Bemerkungen nicht als leeres Geschwätz abgetan werden sollten.

Sie spüren nach eigenen Angaben eine Veränderung, sehen Hinweise darauf, dass Trump tatsächlich daran interessiert sein könnte, erneut anzutreten. Er plant jedenfalls, wieder mehr öffentlich aufzutreten, beginnend mit einer Rede am Samstag in North Carolina und gefolgt von mehreren Großkundgebungen im Sommer, zur Unterstützung republikanischer Kandidaten bei der Kongresswahl 2022 und zur Wählermobilisierung.

Mögliche Anklage in New York

Er habe definitiv eine Verschiebung bemerkt, dahingehend, dass Trumps Absicht mehr in Richtung Kandidatur gehe als nicht, sagt Matt Schlapp, Chef der American Conservative Union, ein enger Vertrauter des Ex-Präsidenten. "Ich glaube, es ist eine sehr reale Möglichkeit."

Bislang hat sich Trump hauptsächlich damit beschäftigt, weiter die völlig abstruse Behauptung zu verbreiten, dass ihm die Wahl 2020 gestohlen worden sei und sich an Neuauszählungen zu klammern – obwohl bereits zahlreiche stattgefunden und zahlreiche seine Niederlage bestätigt haben.

Trump ist auch mit möglicherweise ernsten legalen Problemen konfrontiert. New Yorker Staatsanwälte haben eine spezielle Grand Jury – Anklagekammer – ins Leben gerufen, um ihr die Ergebnisse ihrer strafrechtlichen Untersuchungen von Trumps Geschäften vorzulegen. Viele sehen darin ein Zeichen dafür, dass der Manhattaner Bezirksstaatsanwalt Cyrus Vance Jr. glaubt, dass die in den nunmehr schon zweijährigen Ermittlungen gesammelten Beweise für eine Anklage ausreichen. Trump hat die Untersuchungen als "rein politisch motiviert" gebrandmarkt.

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    Mehr grau als orange: Donald Trump zeigte sich veränderter Mähne vor den Medien. (13. November 2020)
    Mehr grau als orange: Donald Trump zeigte sich veränderter Mähne vor den Medien. (13. November 2020)
    Reuters

    Andere Republikaner wollen auch

    Aber neben legalen Verwundbarkeiten hätte es Trump noch mit anderen Gegenwinden zu tun, sollte er tatsächlich kandidieren. Er würde im Wahlkampf zweifellos damit konfrontiert, dass in seiner Zeit im Weißen Haus zwei Mal ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn eingeleitet wurde, was es noch nie zuvor in der US-Geschichte gegeben hat. Erinnerungen an den Sturm auf das Capitol am 6. Januar würden wach, und damit käme seine Anheizer-Rolle beim Aufstand auf den Tisch.

    Jenseits davon wäre Trump am Tag der Vereidigung 2025 78 Jahre alt, so wie Präsident Joe Biden bei seiner Amtseinführung, und eine Reihe von Republikanern hat bereits angedeutet, dass sie selber in den Ring steigen könnten.

    Trump-Verbündete sagen, dass der Ex-Präsident seinen Job vermisse und unbedingt wieder aktiv werden wolle, anstatt sich mit einer Rolle als Königsmacher bei den Republikanern zu begnügen. Wie es heißt, fühlt er sich auch durch jüngste Entwicklungen ermutigt, so die Vertreibung seiner lautstarken Kritikerin Liz Cheney aus der republikanischen Führungsriege im Abgeordnetenhaus.

    Trump will erneute Niederlage vermeiden

    Aber noch findet es der Ex-Präsident anscheinend klüger, sich nicht festzulegen, in keiner Richtung, aber dafür zu sorgen, die Spekulationen über seine Ambitionen am Laufen zu halten. "Leute ermuntern ihn, 2024 anzutreten, aber er hat keine Eile, eine Entscheidung zu treffen, er wird das zu einem angemessenen Zeitpunkt tun", sagt Trump-Sprecher Jason Miller. Manche in Trumps Orbit haben indes keinen Zweifel daran, dass sich der Ex-Präsident nicht bewerben wird, wenn er keinen klaren Weg zu einem Sieg sieht. Eine erneute Niederlage – auch wenn er sich weiter als tatsächlicher Sieger von 2020 sieht – würde er als Schmach empfinden.

    Eine Person, die seit langem mit Trump verbündet ist, gibt zu verstehen, dass Trump sich auch deshalb noch nicht öffentlich auf eine Kandidatur festgelegt habe, weil er damit anerkennen würde, dass die Wahl 2020 wirklich vorbei ist – und er weigert sich, das zu tun. Stattdessen genießt er offenbar das Kursieren einer neuen Verschwörungstheorie, nach der er irgendwie im August als Präsident ins Weiße Haus zurückkehren werde.

    Während Trump solche Absurditäten fördert, sind Republikaner in Parlamenten diverser US-Staaten eifrig dabei, Gesetze durchzubringen, die Kritikern zufolge das Wählen für bestimmte Gruppen erschweren sollen – das heißt Leute, die traditionell den Demokraten zuneigen.

    66 Prozent der Republikaner wollen Trump

    Trump ist weiterhin die dominierende Kraft bei den Republikanern. Einer jüngsten Umfrage der Quinnipiac University zufolge würden ihn 66 Prozent von ihnen gern 2024 antreten sehen. In der Gesamtbevölkerung würde es eine gleiche Prozentzahl aber bevorzugen, dass er es nicht tut.

    Anhänger in US-Staaten, die frühzeitig Vorwahlen abhalten, erwarten eine erneute Trump-Kandidatur. So Josh Whitehouse aus New Hampshire, der für die Trump-Regierung gearbeitet hat. "Er legt definitiv den Grundstock, hält sein Pulver für ein Rennen trocken", sagt er. "Ich erwarte nichts anderes, ich kenne ihn." Und sollte es andere republikanische Kandidaten geben, zweifelt Whitehouse nicht daran, dass sich die konservativen Wähler am Ende um Trump scharen würden – wenn er denn antritt.

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      Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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