Fussball
Zehn Millionen Euro fehlen DFB für Nagelsmann
Deutschland ist nach wie vor auf der Suche nach einem neuen Teamchef. Bei Wunschlösung Julian Nagelsmann könnte es am Geld scheitern.
Wer betreut das deutsche Fußball-Nationalteam bei der Heim-EM 2024? Diese Frage will der DFB so rasch wie möglich klären. Nach dem Rauswurf von Hansi Flick ist Julian Nagelsmann der Favorit auf den begehrten Job. Es gibt jedoch ein finanzielles Problem. Der Knackpunkt: zehn Millionen Euro.
Nagelsmann wurde im März von den Bayern freigestellt, kassiert aber weiter sein Gehalt. Bis zum Ende seiner Vertragslaufzeit 2026 sind es rund 20 Millionen Euro. Der DFB will seinem künftigen Bundestrainer aber maximal vier Millionen pro Jahr zahlen – das wären bis Sommer 2026 also zehn Millionen Euro. Sprich: Nagelsmann müsste freiwillig auf zehn Millionen Euro verzichten.
Ein unwahrscheinliches Szenario. Doch wie ist die verzwickte Lage zu lösen?
Eine Option wäre, dass die Bayern den Nagelsmann-Vertrag einvernehmlich auflösen, ihm ein paar Millionen Euro Abfindung anbieten, sich so das Gehalt bis 2026 sparen. Den Rest müsste der DFB auftreiben.
Allerdings hoffen die Münchner nach wie vor, dass ein wohlhabender Verein den beurlaubten Coach verpflichten möchte – so könnten die Bayern selbst Ablöse kassieren.
Und der DFB träumt davon, dass Nagelsmann die Ehre, bei einer Heim-EM Teamchef zu sein, wichtiger ist als Geld.
Fakt ist: In den kommenden Tagen finden Gespräche mit allen beteiligten statt. Scheitert der Deal, steht eine spannende Alternative parat: Stefan Kuntz wurde von der Türkei gefeuert. Der 60-Jährige wurde 1996 als Spieler Europameister, coachte 2017 und 2021 die deutsche U21 zum Titel.