Größter Modehändler der Welt

Zara-Mutter unter Druck: Jetzt packen Investoren aus 

Investoren des Zara-Mutterkonzerns Inditex erhöhen den Druck und verlangen die Offenlegung der gesamten Lieferkette. Doch dieser zeigt sich zögerlich.

Newsdesk Heute
Zara-Mutter unter Druck: Jetzt packen Investoren aus
Mit ihren Töchtern Zara, Pull & Bear, Massimo Dutti oder Bershka ist die spanische Inditex der größte Modehändler weltweit. 
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Neben Zara gehören auch die Marken Pull & Bear, Massimo Dutti oder Bershka zur spanischen Inditex. Diese steht nun im Visier ihrer eigenen Investoren – diese drängen die Zara-Mutter zu transparenten Lieferketten.

Zara-Mutter zögerlich

"Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten aus der Branche ist Inditex nicht bereit, umfangreiche Lieferantenlisten zu veröffentlichen", teilte der niederländische Vermögensverwalter MN der Nachrichtenagentur Reuters am Montag mit. Dabei habe der Modekonzern dem Asset Manager versichert, dass entsprechende Daten verfügbar seien.

MN verwaltet die Vermögenswerte niederländischer Pensionsfonds und führt die Gespräche mit Inditex für die Platform Living Wage Financials (PLWF). Dabei handelt es sich um eine Gruppe von 20 institutionellen Investoren mit einem Gesamtkapital von 6,58 Billionen Euro, die höhere Einkommen für Arbeiter in der Bekleidungsindustrie fördert.

Konzern lehnt Stellungnahme ab

Die Inditex ist der weltweit größte Modehändler vor H&M. Der Konzern veröffentlicht jährlich die Anzahl seiner Lieferanten in zwölf Kernländern. Konkrete Informationen zu den einzelnen Fabriken werden jedoch nicht bekannt gegeben. Auch eine Stellungnahme zu den Forderungen lehnte der Konzern ab. "Inditex ist engagiert, hohe Standards in der Lieferkette aufrechtzuerhalten", teilte das Unternehmen mit. "Unser branchenführendes Rückverfolgbarkeitssystem, das uns maximale Sichtbarkeit der Lieferkette bietet, ist dafür entscheidend."

Österreich blockiert Lieferkettengesetz

Unterdessen wackelt ein europaweites Lieferkettengesetz wegen des Widerstands mehrerer EU-Staaten - darunter auch Österreich. Mit der Richtlinie sollen Unternehmen europaweit für Missstände in ihren Lieferketten in die Pflicht genommen werden, etwa Menschenrechtsverstöße wie Kinderarbeit oder Verstöße gegen Umweltauflagen.

Von den fünf von Reuters befragten Inditex-Investoren will sich allerdings keiner von Inditex trennen. Sie halten zusammen einen Anteil von etwa zwei Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro) an dem Unternehmen, dessen aktuelle Bewertung etwa 140 Milliarden Dollar beträgt. Zum Vergleich: Firmengründer Amancio Ortega hält einen Anteil von 59 Prozent, seine Tochter Sandra Ortega fünf Prozent. Insgesamt kommen die beiden auf etwa 69 Milliarden Dollar.

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