Die Behörden von Fidschi erklärten Ende Jänner, dass sie einen Anstieg von HIV-Infektionen im Land zu beklagen hätten. 1093 neue Fälle seien von Jänner bis September 2024 verzeichnet worden – dreimal so viele wie im Vorjahr. Dies berichtet das Nachrichtenportal fijivillage. Das Land, das sich über 300 Inseln erstreckt, hat insgesamt knapp eine Million Einwohner.
Diese Zahlen würden zeigen, dass sich das Virus mit sehr hoher Geschwindigkeit ausbreite, sagte der Gesundheitsminister, Dr. Antonio Lalabalavu, während er den Ausbruch verkündete. Am meisten betroffen seien Personen zwischen 20 und 29 Jahren.
Laut verschiedenen Berichten hat der Inselstaat in den vergangenen Jahren mit einem wachsenden Problem zu kämpfen: der Drogenabhängigkeit. Der Gesundheitsminister nennt die Mehrfachverwendung von Spritzen, die zur Injektion von Substanzen benutzt werden würden, als Hauptgrund für die rasche Verbreitung des Virus in letzter Zeit.
Weiter schreibt Fijivillage.com, dass das Land bereits damit begonnen hätte, einen 90-Tage-Plan zur Eindämmung von HIV umzusetzen. Dieser beinhalte Programme für einen verbesserten Zugang zu Präventionsmaßnahmen und eine Ausweitung der Testangebote.
Das Gesundheitssystem von Fidschi sei nicht auf die Behandlung der Folgen von Drogenkonsum vorbereitet gewesen, als die Zahl der Süchtigen in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Denn der Pazifikstaat dient als idealer Zwischenstopp auf der Narco-Route von Südamerika nach Australien und Neuseeland, wie SRF berichtete.
Durch diesen lukrativen Handel gelangen hohe Mengen von Kokain und Methamphetamin auf die Insel. Sie werden dort umgeladen und weiter verschifft. Einheimische werden oft von den Kartellen für Arbeiten angeheuert und erhalten so Zugang zu den Drogen, die sich als Folge rasch unter der lokalen Bevölkerung verbreiten.