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YouTube-Star zog als "Sittenwächter" durch Wien
Mit seinen Videos sorgt ein türkischstämmiger Wiener derzeit für Wirbel. Der YouTuber soll Frauen wegen ihrer freizügigen Outfits beschimpft haben.
Er hat 1,3 Millionen Follower auf YouTube, seine Videos werden tausendfach geklickt. Doch seit wenigen Tagen wird der türkischstämmige Wiener, der den YouTube-Kanal "MesutTV" betreibt, für seine Clips stark kritisiert. Der Grund: Mesut befragt Mädchen und Frauen zu ihren Outfits. Dann macht er auf Türkisch sexistische und abwertende Bemerkungen. Die Betroffenen verstehen die meiste Zeit gar nicht, was der YouTuber sagt.
„"Niemand hat das Recht, Frauen und Mädchen aufgrund ihrer Kleidung oder ihres Aussehens in die Lächerlichkeit zu ziehen und öffentlich zu blamieren."“
Video hat 3,2 Millionen Aufrufe
In einem der Clips befindet sich Mesut am Stephansplatz, wo er zu einem jungen Mädchen auf Türkisch sagt: "Seht ihr auch das was ich sehe, schau dich mal an. Schämst du dich nicht? Hier sind Familien! Wegen dir bin ich jetzt unrein."
Das Video wurde vor kurzem auf Twitter geteilt und hat mittlerweile 3,2 Millionen Aufrufe. Twitter-User meldeten den Clip bei der LPD Wien. Gegenüber "Heute" erklärte die Polizei: "Das Video wurde an die zuständigen Dienststellen zur Kenntnis geschickt. Strafrechtliche Ermittlungen führen wir aufgrund fehlendem deliktischem Verhalten nicht."
Besorgte Mütter, Mädchen und Frauen
Kurz darauf schaltete sich auch der Favoritner Bezirksrat Muhammed Yüksek ein. Gegenüber "Heute" wettert der SPÖ-Politiker über den Vlogger: "Er spielt sich als Sittenwächter auf. Niemand hat das Recht, Frauen und Mädchen aufgrund ihrer Kleidung oder ihres Aussehens in die Lächerlichkeit zu ziehen und öffentlich zu blamieren. Viele Betroffene sind auch Touristen, die garnicht wissen, was dieser Herr für sexistische Meldungen von sich gibt."
„"Insbesondere in der türkischen Community wird er von allen Seiten kritisiert, das solch eine sexistische Herabwürdigung der Mädchen und Frauen dem friedlichen Miteinander schadet."“
Auch auf TikTok kritisierte Yüksek den YouTuber in einem Video. "Einige Mütter, Mädchen und Frauen haben mir die widerlichen Videos zukommen lassen. Ich konnte daraufhin nicht untätig bleiben", begründet er seinen TikTok-Auftritt. Wenig begeistert von "MesutTV" zeigt sich auch die türkische Community. "Insbesondere in der türkischen Community wird er von allen Seiten kritisiert, das solch eine sexistische Herabwürdigung der Mädchen und Frauen dem friedlichen Miteinander schadet", so Yüksek.
YouTuber meldet sich aus der Türkei
Unter den Videos des 23-Jährigen sammeln sich mittlerweile immer mehr Kommentare wie: "Du bist eine Schande", "Danke, dass du das Image aller Türken damit zunichtemachst", "Wer das unterstützt hat keine Selbstachtung". Auf die Kritik konterte der Vlogger nun mit einem Video. In dem Clip behauptet der junge Mann, dass ihm der Pass abgenommen und er von der Polizei in die Türkei abgeschoben wurde.
Auf "Heute"-Anfrage heißt es seitens der LPD Wien, dass Behauptungen zu polizeilichen Maßnahmen, wie einer "Deportation" nicht bestätigt werden können. "Heute" konfrontierte Mesut mit den Vorwürfen. Die Anfrage blieb jedoch unbeantwortet.