Auch in Biwak übernachtet
YouTube-Star campiert illegal in Naturpark – Strafe!
Outdoor-YouTuber Fritz Meinecke (35) droht Ärger: Der Deutsche campierte illegal im Naturpark Karwendel (T) und wird nun abgestraft.
Mit Videos wie "3 Tage Wildnis bei -4 Grad", "8 Tage durch die Sahara" und Besuchen bei Kannibalen sorgt der deutsche YouTube-Star Fritz Meinecke (35) für Begeisterung bei seinen rund 2,8 Millionen Followern. Auf wenig Gegenliebe bei den Behörden stieß allerdings seine mehrtägige Wanderung von Scharnitz aus durch den Naturpark Karwendel im Juni.
Denn der 35-Jährige campierte nicht nur illegal in einem Zelt auf einem Gipfel, er übernachtete auch geplant in einem Biwak bzw. einer Biwak-Schachtel, beides ist nur als Notunterkunft vorgesehen. Die Behörden kamen dem Deutschen auf die Spur, als er seine dreiteilige Serie unter dem Titel "4 Tage Gebirgsmarsch" veröffentlichte. Insgesamt 2,2 Millionen sahen sich bisher alle drei Teile an.
Kein wildes Campieren im Naturpark
Der Naturpark Karwendel umfasst beinahe das gesamte Karwendelmassiv sowie das Naturschutzgebiet Arnspitze und ist mit einer Fläche von 739 Quadratkilometer der größte Naturpark Österreichs. Wie auch auf der Homepage des Naturparks nachzulesen ist, ist das wilde Campieren verboten. "Es gibt viele Hütten am Weg, (…) es gibt auf jeden Fall genug offizielle Übernachtungsmöglichkeiten", erklärte Naturpark-Rangerin Iris Trikha dem ORF.
Auch das geplante Übernachten im Biwak sei verboten: Denn im schlimmsten Fall könne man jemandem im Notfall einen Platz wegnehmen. Insbesondere, wenn das viele Menschen machen, werde das zum Problem, so Trikha, die erfolglos versuchte, mit Meinecke Kontakt aufzunehmen.
Youtuber droht Strafe im vierstelligen Bereich
"Ich habe ihn auch einfach gefragt, ob er offen dafür wäre, diese Naturverbundenheit anzusprechen. Und dass die Naturschutzregeln wirklich einen Grund haben, warum sie da sind. Weil, wenn wir solche Influencer mitnehmen können und wenn sie auf unserer Seite sind, dann können sie auch unsere Botschaft weitergeben", meint Trikha zum ORF.
Nachdem sich Meinecke nicht meldete, wurde der Fall an die Umweltabteilung des Landes Tirol weitergeleitet, diese wiederum schickte die Sachverhaltsdarstellung an die zuständigen Bezirkshauptmannschaften Innsbruck und Schwaz. Aufgrund des illegalen Campierens droht dem YouTuber nun eine Strafe in Höhe von bis zu 220 Euro. Da auch weitere Verstöße gegen das Naturschutz- und Abfallwirtschaftsgesetz hinzukommen könnten, wäre auch eine Strafe im vierstelligen Bereich möglich.
YouTuber Fritz Meinecke droht Ärger
Gefahr des Nachahm-Effektes
Für Meinecke, dessen Vermögen auf rund 2,5 Millionen Euro geschätzt wird, ist die Strafe höchstwahrscheinlich Peanuts. Das Problem, das Naturschützer sehen, ist die Gefahr eines Nachahm-Effekts – denn bereits jetzt ist der YouTuber kein Einzelfall. Die Strafe für Wildcamper soll in Tirol daher auf 600 Euro angehoben werden: "Er hat einen Rieseneinfluss und ist auch ein sympathischer Mensch. Seine Follower sind ihm sehr treu und er inspiriert auch viele Leute", meint Trikha. Wenn er wild campiere, könne er Menschen inspirieren, das Gleiche zu machen.
Auf den Punkt gebracht
- Der deutsche Outdoor-Youtuber Fritz Meinecke wird für illegales Campen im Naturpark Karwendel mit einer Strafe von bis zu 220 Euro belegt
- Die Behörden kamen ihm auf die Spur, als er Videos von seiner mehrtägigen Wanderung veröffentlichte, die das wilde Campen zeigen
- Die Naturpark-Rangerin betont die Bedeutung der Naturschutzregeln und die mögliche negative Auswirkung von Meineckes Verhalten auf seine 2,8 Millionen Follower