Szene
Rapperin Yasmo: "Die Welt geht vor die Hunde"
Die Wiener Rapperin veröffentlicht mit "Laut & Lost" nun ihr drittes Album. Im Hip-Hop zählt sie als Frau leider immer noch zur Minderheit im Genre.
Bereits ihr halbes Leben, genauer gesagt seit 15 Jahren, steht die Wiener Rapperin Yasmin Hafedh, besser bekannt als Yasmo, auf der Bühne. Nun erscheint ihr drittes Album, welches sie wieder gemeinsam mit der "Klangkantine" aufgenommen hat. "Man steckt alles an seiner Zeit, seiner Liebe und Schweiß rein und wenn es dann rauskommt, ist es ein sehr befreiendes Gefühl", meint die 30-Jährige im Gespräch mit "Heute".
Die Platte "Laut & Lost" kommt auch in einem ganz neuen Gewand daher: "Der Sound ist eigentlich ganz neu", meint Yasmo zu "Heute". "Die Klangkantine klingt heute ja nicht mehr so wie vor fünf Jahren, weil wir halt auch alle älter werden." Im neuen Album werden nicht nur gesellschaftliche Themen wie Kapitalismus und Patriarchat behandelt, sondern Yasmo wird auch ganz persönlich und zeigt sich von ihrer verletzlichen Seite.
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„"Oida, die Welt läuft vor die Hunde"“
Im Song "Issues" beispielsweise rappt die Musikerin über ihren Gesundheitszustand im Jahr 2019, in dem sie auch das Wiener Popfest kuratiert hat. In "100K" darüber, dass eben nicht "jeder den Papa hat, der's richtet". Auch Corona und die Debatten darüber machten der Musikerin zu schaffen: "Ich bin wirklich ein Fan von Diskurs und davon, Respekt vor Menschen zu haben", erzählt sie im "Heute"-Talk. "Ich glaube wirklich, dass man alles ausdiskutieren kann, wenn man sich nur Zeit dafür nimmt." Aber gerade der fehlende Diskurs zu dieser Zeit ging ihr "massivst auf die Nerven": "Oida, die Welt läuft vor die Hunde und wir müssen on top of that alle miteinander streiten. Das habe ich nicht verstanden."
Abseits von Corona hat sie es aber gerade auch als Frau in der HipHop-Szene auch nicht so leicht: "So vor zehn, fünfzehn Jahren hieß es immer 'Die eine Frau, die Rap macht', oder 'Die Rapperin aus Österreich', das war wirklich mühsam. Aber mittlerweile habe ich mehr das Gefühl, dass gerade Frauen einfach mehr ihr Ding machen", erzählt Yasmo im "Heute"-Gespräch. "Das dauert noch lange, bis alles endlich normal wird, aber bis dahin kann man allen Sexisten sagen, schleicht's euch."
Tourstart am 11. November bei den Kammerlichtspielen in Klagenfurt
Ab 11. November geht Yasmo gemeinsam mit der Klangkantine mit ihrem neuen Album auf Tour. "Die Bühne ist mein Zuhause. Im Grunde genommen ist sie meine Comfort Zone." Am 1. und 2. Dezember ist sie dann im Porgy & Bess in Wien zu sehen.
